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Die Briefe des Wolfgang an die Christen

Der 1. Brief des Wolfgang an die Christen
Welcher Gott ist liebeskrank,
fordert Liebe, Lob und Dank?
Welcher Gott hat soviel Wut,
dass er eifrig Böses tut?

Welcher Gott verdient ’nen Orden
für den Weltrekord im Morden?
Welcher Gott bestraft den Zweifel,
prüft die Menschen durch den Teufel?

Welcher Gott ist so verroht,
dass er mit der Hölle droht?
Welcher Gott, der uns erzählt,
dass er Sünder ewig quält?

Welcher Gott so furchtbar spinnt,
dass er martern lässt sein Kind?
Welcher Gott versprüht mehr Gift
als der Gott der „heil’gen“ Schrift?

Der 2. Brief des Wolfgang an die Christen
Jesus selbst hat nichts geschrieben
für die Menschen, die ihn lieben.
Wer den Heiland richtig ehrte,
dessen Wunder schnell vermehrte.

Viele Jahre später dann
fingen sie zu schreiben an.
Wie von Deschner gut beschrieben,
stahl man Mythen nach Belieben.
Perser, Griechen, Römer schon
kannten einen Gottessohn,

den der Vater schickt ins Wetter
als des Menschen edler Retter.
Jungfernzeugung gab es auch,
das war bei den Göttern Brauch.

Prediger der Hochmoral
gab es damals ohne Zahl.
Vieles kam von Indien her,
Jesus ähnelt Buddha sehr.

Kreuzigung und Himmelfahrt
ward schon früher offenbart.
Und des Jesus´ Heil’genschein
könnt die heil’ge Sonne sein.

Rumspazieren nach dem Tode
war schon lange groß in Mode.
Die Lizenz zum Wassertaufen
konnt man bei den Griechen kaufen.

Heilig war schon Griechen Wein,
das kann kaum ein Zufall sein.
Doch es kommt noch etwas krasser,
denn ein Gott macht Wein aus Wasser.

Isis trinkt Osiris’ Blut,
der’s im Becher reichen tut.
Jesus essen? Daran schuld
ist der alte Mithraskult.

Aßen Syrer heil’gen Fisch,
kam die Göttin auf dem Tisch.
Fleißig wurde importiert,
und man hat sich nicht geniert,
seinen Glauben zu verändern
durch den Mist aus fremden Ländern.

Wie befohlen glaubt der Christ,
dass sein Glaube richtig ist.
Bös ist, wer an Gott nicht glaubt,
anderen die Hoffnung raubt.

Angesichts der Zahl der Götter,
die die Menschheit schon verehrt,
frage ich als alter Spötter:
Nur der Christ glaubt nicht verkehrt?