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Frauen in der Bibel

In der Talkshow „Pelzig unterhält sich“ hat die Vorsitzende des Rates der EKD, Bischöfin Dr. Margot Käßmann, Ende 2009 behauptet, Jesus habe Jüngerinnen gehabt. Dies könne man bei Lukas, Kap. 8, lesen:

Käßmann: „Übrigens, dass es Jüngerinnen und Jünger gibt, steht tatsächlich in der Bibel.“

Pelzig: „Steht drin, aber schauen Sie, die Schwarzkittel wollen es nit lesen.“

Käßmann: „Kann ich nur sagen: Lukas acht. Lesen Sie noch mal nach heut abend zuhaus.“

Pelzig: „Ja, mach ich. Lukas acht?“

Käßmann: „Lukas acht.“

Pelzig: „Da ist von Jüngerinnen die Rede?“

Käßmann: „Ja, Susanna zum Beispiel, die Jesus begleitet hat, andere, das steht da echt drin.“

Hier dürfte wieder mal der Wunsch die Mutter des Gedankens gewesen sein. Denn in der Bibel sind Frauen keineswegs gleichberechtigt.

Auch bei Lukas (Kap. 8) wird den Frauen eine dienende Rolle zugewiesen:

  1. In der folgenden Zeit wanderte er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn,
  2. außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren,
  3. Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.

Mit anderen Worten: Jesus und seine Jünger haben auf Kosten dieser Frauen gelebt.

Was die frühen Christen von Frauen hielten, zeigen u.a. die folgenden Ausführungen der Apostel Paulus und Petrus:

Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi. … Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. Der Mann wurde auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann.

Der erste Brief des Paulus an die Korinther, Kap. 11 (3, 7-9)

Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zuhause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden.

Der erste Brief des Paulus an die Korinther, Kap. 14 (33b-35)

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen.

Der Brief des Paulus an die Epheser, Kap. 5 (22-24)

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt.

Der Brief des Paulus an die Kolosser, Kap. 3 (18)

Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva. Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot. Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt.

Der erste Brief des Paulus an Timotheus, Kap. 2 (11-15)

Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt.

Der erste Brief des Petrus, Kap. 3 (1-2)

Quelle der Bibelzitate: Einheitsübersetzung http://alt.bibelwerk.de/bibel/?kbw_ID=75308524&

Die eigenwillige Behauptung von Frau Käßmann hat mich zu den folgenden Versen inspiriert:

Maria-Magda und die andern,
die durften zwar mit Jesus wandern.
Auch durften sie mit Jesus essen
(bezahlt von dem, was sie besessen).
Doch durften sie nicht predigen,
weil Männer das erledigen.

Allerdings ist zumindest in der Apostelgeschichte (9, 36) von einer Jüngerin die Rede: „Sie tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.“

Von Predigen, Teufel austreiben und Missionieren steht da aber nichts. Jüngerin bedeutet hier so etwas wie „guter Mensch“.

Zum Frauenbild der Bibel und der Kirchenväter siehe auch:

https://www.kreudenstein-online.de/Helauluja/inspirationen_zum_thema_frau.html