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Wie fromm ist das Düsseldorfer Rathaus?

Wie die Stadt Düsseldorf einen Bürger behandelte, der um die Anschaffung kirchenkritischer Bücher gebeten hatte.

Eine Dokumentation von Wolfgang Klosterhalfen

Wie fromm ist das Düsseldorfer Rathaus?

„Am Mittwoch, dem 10.07.13, tagt ab 15.00 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses der Anregungs- und Beschwerdeausschuss der Stadt Düsseldorf. Ein Instrument, welches die Stadt eingerichtet hat, um Bürgern die Möglichkeit zu bieten, direkt mit Ideen und Anregungen Einfluss auf das kommunale Leben und die städtische Politik zu nehmen und Verwaltungshandeln überprüfen zu lassen. 

Als TOP 2 wird diesmal die Beschwerde von Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen behandelt, der eine Bücherliste – mit der Bitte, einige Titel davon anzuschaffen – an die Stadtbibliothek gesandt hatte.

Nach einer Prüfung lehnte die Stadtbibliothek jedoch den Kauf sämtlicher auf der Liste aufgeführten Werke ab – weil sie religionskritische Inhalte haben?

Geht es zunächst augenscheinlich nur um eine Bücherliste, so geht es bei näherer Betrachtung dem Beschwerdeführer auch allgemein um das Verhältnis der Stadt zu den Kirchen.

Es geht dabei vor allem um den Umgang mit einer Bevölkerungsgruppe, die sich anschickt, die absolute Mehrheit der Düsseldorfer zu stellen, deren Interessen aber im Rathaus nicht vertreten werden. Nach dem statistischen Jahrbuch der Stadt gehörten 2009 bereits 46 % der Bürgerinnen und Bürger keiner der beiden großen Kirchen an.

Bei der überwiegenden Mehrheit hiervon handelt es sich um religionsfreie Menschen. In Düsseldorf hat sich ihr Anteil an der Bevölkerung in nur 20 Jahren verdoppelt.

Verhindert klerikaler Einfluss und Klüngel im Stadtrat, dass für diese große Gruppe Politik gemacht wird?

Prof. Dr. Klosterhalfen wird in der Sitzung den religionsfreien Standpunkt vertreten. Vorher wird er vor dem Rathaus einen Büchertisch mit den kirchenkritischen Werken aufstellen, die von der Stadt als zu speziell abgelehnt worden sind.“

(Dirk Imhof, Smaragdweg 14, 47877 Willich, für den Düsseldorfer Aufklärungsdienst)

Zusammenfassung

Von Januar 2012 bis Juni 2013 hat die Stadtbücherei Düsseldorf über 130 Bücher von Autoren angeschafft, die dem Christentum positiv gegenüberstehen. Sie weigerte sich hingegen, von elf von mir im März 2012 empfohlenen kirchenkritischen Büchern auch nur eins anzuschaffen. Diese Bücher seien zu speziell.

Meine Beschwerde gegen diese Entscheidung wurde im Rathaus mit den Stimmen der CDU und der FDP zurückgewiesen.

Die Westdeutsche Zeitung (Alexander Schulte) hat sich auf die Seite der Stadtbücherei gestellt, indem sie für den Streit irrelevante Ausführungen des Direktors der Stadtbücherei referierte, aber unterschlug, warum ich mich beschwert habe.

Über diese mich in ein schlechtes Licht rückende Darstellung habe ich mich vergeblich beim Deutschen Presserat beschwert:
http://reimbibel.de/WZ-Mail-von-Klosterhalfen-an-Michael-Vogler-wg-Alexander-Schulte.htm

Korrespondenz zwischen mir und der Stadt Düsseldorf:

Klosterhalfen an Hommes (Beschaffungsabteilung der Stadtbücherei), 9.3.2012

Sehr geehrter Herr Hommes,

als Mitglied des Förderkreises der Giordano-Bruno-Stiftung www.giordano-bruno-stiftung.de sowie des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes www.aufklärungsdienst.de beschäftige ich mich kritisch mit dem Christentum. www.reimbibel.de/5.htm

In Düsseldorf gehören 46% der Bevölkerung nicht den großen Kirchen an. http://www.duesseldorf.de/wahlen/download/statistisches_jahrbuch_2009.pdf

Nicht nur für diese Gruppe von Bürgern, sondern auch für Christen ist die in letzter Zeit vermehrt öffentlich vorgetragene Religionskritik von Interesse. Da Christen in der Politik und den Medien überrepräsentiert sind, erfährt man auch in Düsseldorf relativ wenig über neuere kirchenkritische Bücher. Es würde mich daher freuen, wenn es Ihnen möglich wäre, einige der folgenden Titel nicht nur für die Zentrale, sondern auch für die Stadtteilbüchereien anzuschaffen:

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang Klosterhalfen

Hommes an Klosterhalfen (13.3.2012, meine Abschrift)

 Ihre Buchwünsche

 Sehr geehrter Herr Klosterhalfen,

 vielen Dank für Ihre Buchwünsche, die Sie uns am 9. März per Email geschickt haben. Darin bemerken Sie, dass „kirchenkritische Bücher in den Stadtteilbüchereien meist an einer Hand abzuzählen sind“.

 Die Stadtbüchereien Düsseldorf haben sowohl Bücher für Christen, Juden, Moslems, Buddhisten und andere religiöse Menschen wie auch für Aufklärer und Religionskritiker in ihrem Bestand, in der Zentralbibliothek wie auch in den Stadtteilbüchereien. So befinden sich auch zahlreiche religionskritische Werke aus allen Epochen der Kultur- und Geistesgeschichte in dem Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf. Wie in allen anderen Bereichen können wir aufgrund der begrenzten Ressourcen nicht alle publizierten Werke in unseren Bestand aufnehmen.

Wir werden Ihre konkreten Buchvorschläge prüfen und entscheiden, welche Bücher wir in den Bestand aufnehmen, wobei einige der von Ihnen vorgeschlagenen Autoren, wie Edgar Dahl, Carsten Frerk oder Gerd Lüdemann sich bereits mit Werken in unserem Bestand befinden.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Hommes

Klosterhalfen an Hommes (18.3.2012) 

Sehr geehrter Herr Hommes,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es ist mir klar, dass Sie nicht allen Anschaffungswünschen entsprechen können.

Von Edgar Dahl habe ich ein weiteres Buch empfohlen, weil es sich im Wesentlichen um eine Sammlung von religionskritischen Aphorismen handelt, es also weder um „Die Gene der Liebe“ noch um „Xenotransplantation“ geht.

Dass bereits ein kirchenkritisches Werk von Carsten Frerk vorhanden ist, ist aus meiner Sicht erfreulich. Das von mir empfohlene Buch geht bei den Flagschiffen der Kirchen, Caritas und Diakonie, in die finanziellen Details:

 „Der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk sind in den vergangenen Jahrzenten zum weltweit größten privaten Arbeitgeberverbund aufgestiegen. Im Bereich der christlichen Wohlfahrtspflege werden bei etwa 1,5 Millionen Beschäftigten jährlich rund 45 Milliarden Euro umgesetzt. Obwohl die Einrichtung sich weitestgehend aus öffentlichen Mitteln finanzieren, wird das karitative Engagement in der öffentlichen Wahrnehmung den Kirchen „gutgeschrieben“.

Frerk scheint der Einzige zu sein, der eine derartige – politisch brisante – Dokumentation vorlegt.

Es würde mich freuen, wenn Sie mir das Ergebnis Ihrer Prüfung zu gegebener Zeit mitteilen würden.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Klosterhalfen

Klosterhalfen an Hommes (11.3.2013)

Sehr geehrter Herr Hommes,

am 9.3.2012 habe ich Ihnen eine Liste von zwölf neueren kirchenkritischen Büchern übermittelt und Sie gebeten, davon einige anzuschaffen. Am 13.3.2012 schrieben Sie mir u.a.:

„Wir werden Ihre konkreten Buchvorschläge prüfen und entscheiden, welche Bücher wir in den Bestand aufnehmen, wobei einige der von Ihnen vorgeschlagenen Autoren, wie Edgar Dahl, Carsten Frerk oder Gerd Lüdemann sich bereits mit Werken in unserem Bestand befinden.“

Ich habe Ihnen daraufhin mit Schreiben vom18.3.2012 geantwortet:

„Sehr geehrter Herr Hommes,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es ist mir klar, dass Sie nicht allen Anschaffungswünschen entsprechen können.

Von Edgar Dahl habe ich ein weiteres Buch empfohlen, weil es sich im Wesentlichen um eine Sammlung von religionskritischen Aphorismen handelt, es also weder um „Die Gene der Liebe“ noch um „Xenotransplantation“ geht.

Dass bereits ein kirchenkritisches Werk von Carsten Frerk vorhanden ist, ist aus meiner Sicht erfreulich. Das von mir empfohlene Buch geht bei den Flagschiffen der Kirchen, Caritas und Diakonie, in die finanziellen Details:

„Der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk sind in den vergangenen Jahrzenten zum weltweit größten privaten Arbeitgeberverbund aufgestiegen. Im Bereich der christlichen Wohlfahrtspflege werden bei etwa 1,5 Millionen Beschäftigten jährlich rund 45 Milliarden Euro umgesetzt. Obwohl die Einrichtung sich weitestgehend aus öffentlichen Mitteln finanzieren, wird das karitative Engagement in der öffentlichen Wahrnehmung den Kirchen „gutgeschrieben“.

Frerk scheint der Einzige zu sein, der eine derartige – politisch brisante – Dokumentation vorlegt. 

Es würde mich freuen, wenn Sie mir das Ergebnis Ihrer Prüfung zu gegebener Zeit mitteilen würden.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Klosterhalfen“

Meiner Bitte, mir das Ergebnis Ihrer Überprüfung mitzuteilen, sind Sie leider nicht nachgekommen. Es scheint mir, dass Sie keinen einzigen meiner Anschaffungsvorschläge berücksichtigt haben. Bitte teilen Sie mir mit, aufgrund welcher Überlegungen Sie zu dieser Entscheidung gekommen sind.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Klosterhalfen

Hommes an Klosterhalfen (15.3.2013)

Sehr geehrter Herr Klosterhalfen,

wir haben Ihre Buchwünsche geprüft und uns dagegen entschieden, weil sie für uns als Öffentliche Bibliothek zu speziell sind. Über die Fernleihe können wir diese Bücher gerne für Sie aus wissenschaftlichen Bibliotheken besorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Klaus Peter Homme

Klosterhalfen an Hommes (per Einschreiben, 5.4.2013, zuvor als E-Mail)

Sehr geehrter Herr Hommes,

die Begründung Ihrer Ablehnung (zu speziell, zu wissenschaftlich) kann ich nur bei den Titeln von Lüdemann und Schnädelbach einigermaßen nachvollziehen. Zumindest die übrigen zehn Bücher sind nicht für Wissenschaftler, sondern für Laien geschrieben und ohne ein Studium der Theologie, Philosophie oder anderer Fächer zu verstehen.

Das Interesse an Religions- und Kirchenkritik hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Bei etlichen der von mir vorgeschlagenen Titel finden Sie entsprechend bei Amazon eine ungewöhnlich hohe Zahl von Buchbesprechungen, und dies auch bei Büchern, die von den Medien gar nicht oder nur wenig beachtet worden sind. Dass Aufklärung über die fragwürdigen biblischen Grundlagen des christlichen Glaubens und die massive finanzielle Unterstützung der Kirchen durch den Staat bei geringen Ausgaben der Kirchen für Soziales den großen Religionsanbietern unangenehm ist, kann ich verstehen. Es ist aber nicht Ihre Aufgabe, als Leiter der Beschaffungsabteilung einseitig kirchliche Interessen zu vertreten, sondern den Bürgern der Stadt auch neuere kirchenkritische Abhandlungen zur Verfügung zu stellen, die durch das bekannte Buch von Richard Dawkins nicht abgedeckt sind.

Teilen Sie mir bitte mit, wer außer Ihnen noch an der Totalablehnung meiner Anschaffungsvorschläge mitgewirkt hat.

Zusätzlich zu den von mir am 9.3.2012 vorgeschlagenen 12 Büchern, bitte ich Sie, einige der folgenden 10 kirchen- bzw. religionskritischen Werke anzuschaffen:

  •  Rolf Bergmeier (2011) Schatten über Europa: Der Untergang der antiken Kultur
  • Alfred Binder (2012) Religion: Eine kurze Kritik
  • Karlheinz Deschner (2012) Mit Gott und den Faschisten: Der Vatikan im Bunde mit Mussolini, Franco, Hitler und Pavelic
  • Karlheinz Deschner (2013) Kriminalgeschichte des Christentums, Band 10
  • Carsten Frerk (2010) Violettbuch der Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert
  • Peter Henkel (2012) Irrtum unser! oder Wie Glaube verstockt macht
  • Christopher Hitchens (2009) Der Herr ist kein Hirte
  • Wolfgang Klosterhalfen (2013) O Gott: die Bibel! Bibelgeschichten in Form von Gedichten
    http://www.bod.de/index.php?id=296&objk_id=211794
  • Eva Müller (2013) Gott hat hohe Nebenkosten: Wer wirklich für die Kirchen zahlt
  • Hubertus Mynarek (2012) Luther ohne Mythos: Das Böse im Reformator

Ihre Entscheidung über die obigen Anschaffungsvorschläge teilen Sie mir bitte so bald wie möglich mit.

Mit freundlichem Gruß,

Hommes an Klosterhalfen (10.4.2013, meine Abschrift)

Ihre Email vom 27.3.2013 und Ihr Schreiben vom 4.4.2013

Sehr geehrter Herr Dr. Klosterhalfen,

wie ich Ihnen bereits am 13.03.2012 geschrieben habe, befinden sich im Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf sowohl Bücher für und über Christen, Juden, Moslems, Buddhisten und andere religiöse Menschen Menschen wie auch für auch für und über Aufklärer und Religionskritiker. Hier wie auch in allen anderen Bereichen können wir aufgrund der begrenzten finanziellen wie anderer Ressourcen nicht alle publizierten Werke in den Bestand aufnehmen, sondern treffen eine Auswahl, die möglichst vielen Interessen gerecht wird.

Ihre erste Liste habe ich geprüft und mich gegen die Anschaffung der Bücher entschieden, da sie zu speziell und zu wissenschaftlich sind. Wir (gemeint: wie, WK) ich Ihnen am 15.03.2013 in einer Mail geschrieben habe, können wir die Bücher gerne per Fernleihe aus wissenschaftlichen Bibliotheken besorgen.

Ihre neue Liste habe ich geprüft und kann Ihnen mitteilen, dass das von Ihnen vorgeschlagene Buch von Eva Müller „Gott hat hohe Nebenkosten“ sich bereits unter der Signatur Kfr5 Muelle im Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf befindet. Die beiden Bücher von Karlheinz Deschner „Mit Gott und den Faschisten“ sowie „Kriminalgeschichte des Christentums“ Band 10 werden für die Stadtbüchereien ebenso erworben wie die Neuauflage des Buches von Carsten Fink (gemeint ist: Carsten Frerk, WK) „Violettbuch der Kirchenfinanzen“.

Klosterhalfen an den Anregungs- und Beschwerdeausschuss (8.5.2013)

Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 8.5.2013

An die Geschäftsstelle
des Anregungs- und Beschwerdeausschusses der Stadt Düsseldorf
10/4 – Stadtverfassung, 40200 Düsseldorf 

Beschwerde über eine Entscheidung der Stadtbibliothek 

Als Bürger der Stadt Düsseldorf beschwere ich mich über eine Entscheidung der Stadtbücherei Düsseldorf, die nicht bereit war, von zwölf von mir am 9.3.2012 vorgeschlagenen Büchern auch nur ein einziges anzuschaffen.

Am 9.3.2012 schrieb ich an die Stadtbücherei:

„Sehr geehrter Herr Hommes, als Mitglied des Förderkreises der Giordano-Bruno-Stiftung www.giordano-bruno-stiftung.de sowie des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes www.aufklärungsdienst.de beschäftige ich mich kritisch mit dem Christentum. www.reimbibel.de/5.htm

In Düsseldorf gehören 46% der Bevölkerung nicht den großen Kirchen an. http://www.duesseldorf.de/wahlen/download/statistisches_jahrbuch_2009.pdf

Nicht nur für diese Gruppe von Bürgern, sondern auch für Christen ist die in letzter Zeit vermehrt öffentlich vorgetragene Religionskritik von Interesse.

Da Christen in der Politik und den Medien überrepräsentiert sind, erfährt man auch in Düsseldorf relativ wenig über neuere kirchenkritische Bücher.

Es würde mich daher freuen, wenn es Ihnen möglich wäre, einige der folgenden Titel nicht nur für die Zentrale, sondern auch für die Stadtteilbüchereien anzuschaffen: … “ (Es folgte eine Liste von zwölf Büchern mit entsprechenden Amazon-Links, so dass man schnell entscheidungssrelevante Informationen finden konnte.)

Zunächst wurde mir mitgeteilt: „Wir werden Ihre konkreten Buchvorschläge prüfen und entscheiden, welche Bücher wir in den Bestand aufnehmen, wobei einige der von Ihnen vorgeschlagenen Autoren, wie Edgar Dahl, Carsten Frerk oder Gerd Lüdemann sich bereits mit Werken in unserem Bestand befinden.“

Schon diese Einlassung ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel, weshalb ich wie folgt geantwortet habe: „Von Edgar Dahl habe ich ein weiteres Buch empfohlen, weil es sich im Wesentlichen um eine Sammlung von religionskritischen Aphorismen handelt, es also weder um „Die Gene der Liebe“ noch um „Xenotransplantation“ geht. Dass bereits ein kirchenkritisches Werk von Carsten Frerk vorhanden ist, ist aus meiner Sicht erfreulich. Das von mir empfohlene Buch geht bei den Flagschiffen der Kirchen, Caritas und Diakonie, in die finanziellen Details: „Der Deutsche Caritasverband und das Diakonische Werk sind in den vergangenen Jahrzenten zum weltweit größten privaten Arbeitgeberverbund aufgestiegen. Im Bereich der christlichen Wohlfahrtspflege werden bei etwa 1,5 Millionen Beschäftigten jährlich rund 45 Milliarden Euro umgesetzt. Obwohl die Einrichtung sich weitestgehend aus öffentlichen Mitteln finanzieren, wird das karitative Engagement in der öffentlichen Wahrnehmung den Kirchen „gutgeschrieben“. Frerk scheint der Einzige zu sein, der eine derartige – politisch brisante – Dokumentation vorlegt. Es würde mich freuen, wenn Sie mir das Ergebnis Ihrer Prüfung zu gegebener Zeit mitteilen würden.“

Nachdem ich etwa ein Jahr lang in dieser Sache nichts mehr von der Stadtbücherei gehört hatte, musste ich feststellten, dass keins der zwölf Bücher angeschafft wurde. Auf meine Frage nach den Gründen für diese Totalablehnung erfuhr ich per E-Mail vom 15.3.2013: „wir haben Ihre Buchwünsche geprüft und uns dagegen entschieden, weil sie für uns als Öffentliche Bibliothek zu speziell sind. Über die Fernleihe können wir diese Bücher gerne für Sie aus wissenschaftlichen Bibliotheken besorgen.“

Daraufhin schrieb ich an den Leiter der Abteilung „Bestandsaufbau, Sacherschließung und Fachinformation“ der Stadtbücherei Düsseldorf, Herrn Klaus Peter Hommes: „Sehr geehrter Herr Hommes,   die Begründung Ihrer Ablehnung (zu speziell, zu wissenschaftlich) kann ich nur bei den Titeln von Lüdemann und Schnädelbach einigermaßen nachvollziehen. Zumindest die übrigen zehn Bücher sind nicht für Wissenschaftler, sondern für Laien geschrieben und ohne ein Studium der Theologie, Philosophie oder anderer Fächer zu verstehen.   Das Interesse an Religions- und Kirchenkritik hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Bei etlichen der von mir vorgeschlagenen Titel finden Sie entsprechend bei Amazon eine ungewöhnlich hohe Zahl von Buchbesprechungen, und dies bei Büchern, die von den Medien gar nicht oder nur wenig beachtet worden sind. Dass Aufklärung über die fragwürdigen biblischen Grundlagen des christlichen Glaubens und die massive finanzielle Unterstützung der Kirchen durch den Staat bei geringen Ausgaben der Kirchen für Soziales den großen Religionsanbietern unangenehm ist, kann ich verstehen. Es ist aber nicht Ihre Aufgabe, als Leiter der Beschaffungsabteilung einseitig kirchliche Interessen zu vertreten, sondern den Bürgern der Stadt auch neuere kirchenkritische Abhandlungen zur Verfügung zu stellen, die durch das bekannte Buch von Richard Dawkins nicht abgedeckt sind.   Teilen Sie mir bitte mit, wer außer Ihnen noch an der Totalablehnung meiner Anschaffungsvorschläge mitgewirkt hat.

Mit freundlichem Gruß, Wolfgang Klosterhalfen In der Donk 30 40599 Düsseldorf www.reimbibel.de

Meiner Bitte vom 18.3.2012, mir mitzuteilen, wer noch an dieser Totalablehnung mitgewirkt hat, ist Herr Hommes bisher nicht nachgekommen.

In einem Schreiben der Stadtbücherei vom 10.4.2013 hieß es erneut, die Bücher seien nicht angeschafft worden, weil sie zu speziell und zu wissenschaftlich seien. Wie die folgende Aufstellung zeigt, trifft dies für zumindest elf der von mir vorgeschlagenen Bücher nicht zu. Als relativ guten Indikator für die Popularität der vorgeschlagenen Bücher gebe ich in der folgenden Aufstellung an, wieviel Kundenrezensionen pro Buch Anfang April 2013 beim Internetbuchhändler Amazon vorlagen. Zum Vergleich vorab die entsprechenden Zahlen einiger in der Stadtbücherei vorhandener Werke prominenter christlicher Autoren

  • Anselm Grün, Buch der Antworten: 3
  • Margot Käßmann, Gut zu leben: 0, In der Mitte des Lebens: 39, Mütter der Bibel: 2,
  • Sehnsucht nach Leben: 19, Wenn die Dunkelheit leuchtet: 2, Meine schönsten Weihnachtsgeschichten: 2
  • Hans Küng, Ist die Kirche noch zu retten: 23, Was ich glaube: 13
  • Matthias Matussek, Das katholische Abenteuer: 47
  • Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth, 3 Bände: 68,  31,  51

1. Stefan Bonner und Anne Weiss (2011) Heilige Scheiße: Wären wir ohne Religion wirklich besser dran? (109)

Das Buch ist weder zu speziell noch wissenschaftlich. Es behandelt neben Religionen auch andere esoterische Systeme und spricht in seinem Stil vor allem junge Leser an. Die Autoren sind durch den Bestseller „Generation Doof“ (246 Besprechungen bei Amazon!) einem breiten Publikum bekannt geworden.

Blick ins Buch: http://goo.gl/1yTs4

2.  Edgar Dahl (2010) Wer zur Hölle will schon in den Himmel? Ein Brevier für Ungläubige und solche, die es werden wollen (10)

Gegen dies Buch wurde zunächst eingewendet, es seien schon Bücher dieses Autors vorhanden. Dieses „Argument“ ist nicht stichhaltig, da die vorhandenen beiden Bücher sich inhaltlich mit dem von mir empfohlenen nicht überlappen. Außerdem scheint dieses fragwürdige Kriterium nicht zu gelten, wenn es sich z.B.um erbauliche Schriften von Margot Käßmann handelt: Es wurden schon 17 verschiedene Titel dieser Autorin angeschafft. Auch werden Aphorismen von der Stadt nicht als zu speziell oder zu wissenschaftlich angesehen. Der Katalog der Stadtbücherei verzeichnet nämlich unter dem Suchwort „Aphorismen“ 46 Bände. Es handelt sich bei Dahls Buch aber um eine Sammlung religionskritischer Aphorismen (unter Verwendung zahlreicher ins Deutsche übersetzter wenig bekannter Aphorismen angloamerikanischer Autoren). Da sich viele Geistesgrößen wie z.B. Goethe, Heine und Einstein mit sehr spitzer Feder zum Glauben und zur Kirche geäußert haben, sähe mancher Christ das obige Buch vermutlich lieber auf einem index liberorum prohibitorum als in der Stadtbücherei.

3. Carsten Frerk (2010) Violettbuch Kirchenfinanzen: Wie der Staat die Kirchen finanziert (16)

Das Problem der unzureichenden Trennung von Kirche und Staat stößt in der Politik und in der Öffentlichkeit auf zunehmendes Interesse. Frerk hat recherchiert, mit welchen Milliardenbeträgen der Staat die Kirchen direkt und indirekt subventioniert. Das Buch ist für Laien verständlich geschrieben und dürfte für politisch interessierte Düsseldorfer interessanter sein als der schon vorhandene Band „Vatikan AG“, Nuzzis Bericht über Mafia und Geldwäsche im Vatikan. (Zur Auseinandersetzung zwischen Carsten Frerk und den katholischen Bischöfen s. http://hpd.de/node/10704 )

4. Carsten Frerk: Caritas und Diakonie in Deutschland (Neuausgabe 2012) (Nur über den Alibri-Verlag zu beziehen)

Caritas und Diakonie verfügen zusammen über mehr als eine Million Feststellen und sind nach dem Staat der größte Arbeitgeber in Deutschland. Die beiden großen Kirchen tragen laut Frerk nur jeweils 2% zu den laufenden Kosten dieser Einrichtungen bei, mischen sich aber in das Sexualleben ihrer (potentiellen) Angestellten ein, lassen echte Gewerkschaften und Streiks nicht zu und benachteiligen „atheistische“, „muslimische“ und andere nicht-christliche Menschen, die auf Stellensuche sind. Eine öffentliche Diskussion dieser Probleme hat – nicht zuletzt dank des obigen Buchs – gerade begonnen. Das Buch basiert auf empirischen Erhebungen, ist aber kein wissenschaftliches Werk.

5. Heinz-Werner Kubitza (2011) Der Jesuswahn: Wie die Christen sich ihren Gott erschufen. Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung (55)

Der promovierte Theologe Kubitza referiert in diesem populärwissenschaftlichem Werk für Laien Ergebnisse der kritischen Theologie. Die heutigen Universitäts-Theologen sind sich weitgehend darüber einig, dass die meisten „Worte Jesu“ diesem nachträglich in den Mund gelegt worden sind. Dies wurde mir vor etwa zwei Jahren bei einer Veranstaltung im Düsseldorfer Maxhaus, das ja nicht gerade als Hort des „Atheismus“ gilt, von Frau Prof. Saskia Wendel bestätigt. Die Kirchen hüten sich, solche Erkenntnisse an ihre zahlende Kundschaft weiterzugeben. Kubitza hält Jesus für die am meisten überschätze Person der Weltgeschichte und begründet dies ausführlich. Das Buch ist geeignet, den christlichen Glauben zu erschüttern. http://www.jesuswahn.de/

6. Heinz-Werner Kubitza (2011) Verführte Jugend: Eine Kritik am Jugendkatechismus Youcat. Vernünftige Antworten auf katholische Fragen (13)

Schon Heinrich Heine hielt Glauben und Vernunft für nicht miteinander vereinbar. Er schrieb 1827an Karl August Varnhagen von Ense:

Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch.“ Heinz-Werner Kubitza hat hier aus rational-wissenschaftlicher Perspektive, aber in allgemeinverständlicher Form die ersten 165 Punkte des Youcat kommentiert, in denen es um die Grundlagen des Glaubens geht. Es gibt für gläubige und ungläubige Laien kaum eine bessere Möglichkeit, Inhalte und Probleme des katholischen bzw. christlichen Glaubens kennenzulernen, als den in der religionsfreundlichen Stadtbücherei natürlich vorhandenen Youcat und Kubitzas Youcat-Kritik parallel zu lesen. http://www.tectum-verlag.de/verfuehrte-jugend.html

7. Uwe Lehnert (2011) Warum ich kein Christ sein will – Mein Weg vom christlichen Glauben zu einer naturalistisch-humanistischen Weltanschauung

(61) Aus Leserrezensionen bei Amazon (Zeitungen, Radio und Fernsehen haben das Buch bisher ignoriert):

„Uwe Lehnert spannt einen weiten Bogen von den durchaus erkennbaren Gesetzen der Naturwissenschaften zu Gott, dem wohl ewig ungelösten Theodizee-Problem, den noch neuen Erkenntnissen der Neurobiologie zur Frage der Willensfreiheit, vom Dogma der Kirche und ihrer angemaßten Zuständigkeit für moralische Fragen, frühkindlicher Indoktrination, Sterbehilfe, Zwangsmissionierung, Sündenbegriff, Widerspruch zwischen Glaube und Wissen, Zensur in Weltanschauungsfragen, bis hin zum Sinn des Lebens.“ – „logisch nachvollziehbare, in verständlicher und doch präzise-eleganter Sprache gehaltene Fakten, die jedermann und jederfrau einleuchten. Keine gelehrte Haarspalterei, sondern „gesunder Menschenverstand“ auf höchster Ebene. Ein interdisziplinärer Schuster, der entgegen dem Sprichwort über die Grenzen seines „Leistens“ hinausschaut und selbstverständlich nie auch nur in die Nähe des Stammtischniveaus gerät, wo Leute über Dinge reden, von denen sie keine Ahnung haben.“ – „Was mir über viele Jahre im Dienst als evangelischer Pfarrer erst allmählich immer deutlicher und bedrängender wurde, fand ich nun bei Uwe Lehnert systematisch und sachlich gut abgesichert dargestellt. Es sind die zum Teil haarsträubenden Zumutungen der Bibel und der daraus resultierenden Glaubenssätze, die für den Verstand ein beständiges scandalon darstellen und dem eigenständigen, geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Denken im Wege stehen.“ Es ist mir rätselhaft, warum eine umfassende, für ein breites Publikum geschriebene Kritik am Christentum, der eine rationale Weltanschauung gegenübergestellt wird, zu speziell oder zu wissenschaftlich für Düsseldorfer Bürger sein soll. http://www.uwelehnert.de/lehnert_buch/Zitate1-4_Christ.pdf

8. Fiona Lorenz (2009) Wozu brauche ich einen Gott?: Gespräche mit Abtrünnigen und Ungläubigen (10)

Ungläubige oder vom christlichen Glauben Abgefallene berichten über ihre Gedanken und Erlebnisse. Bewegende, sehr persönliche Berichte. Auch dies Buch ist ohne Hochschulstudium bestens zu verstehen. Es ist bei Rowohlt erschienen und enthält Zeichnungen des bekannten Cartoonisten Ralf König.

Blick ins Buch: http://goo.gl/6P48g

9. Gerd Lüdemann (2011) Wer war Jesus?: Theologisch-politische Interventionen (1)

Gegen die Anschaffung dieses Buchs war zunächst eingewendet worden, von diesem Autor sei schon ein Buch vorhanden. Es handelt sich dabei um ein sehr spezielles Werk Lüdemanns, in dem es ausschließlich um den 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher geht. Das vorgeschlagene Werk ist weniger speziell und keineswegs zu wissenschaftlich, sondern bemüht sich gerade darum, wissenschaftliche Ergebnisse für Laien verständlich darzustellen. Der Autor ist der gegenwärtig prominenteste Vertreter der kritischen Theologie in Deutschland. Im Vorwort zu „Wer war Jesus?“ schreibt Lüdemann: „Im vorliegenden Band lege ich eine Auswahl von Essays vor, von denen die meisten in deutschen Tages- und Wochenzeitungen erschienen sind. … Die Gelegenheit, wissenschaftliche Probleme, die mein Spezialgebiet betreffen, vor einem großen Publikum literarisch bearbeiten zu dürfen, ist für mich immer eine große Herausforderung.“

10. Michael Schmidt-Salomon (2007) Wo bitte geht’s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen (136)

Dieses Buch erntete viel Lob und viel Kritik. Versuche, es als jugendgefährdend zu indizieren oder als antisemitisch verbieten zu lassen, waren nicht erfolgreich. Für die etwa 50% deutscher Eltern, die nicht an einen persönlichen Gott glauben, und für die Kinderbibeln nicht in Frage kommen, eine interessante Möglichkeit, mit ihren Kindern über die Lehren der drei abrahamitischen Religionen und deren (oft mörderische) Rivalität zu sprechen. Auch hier kann natürlich keine Rede davon sein, das Buch sei zu speziell oder gehöre in eine wissenschaftliche Bibliothek. www.ferkelbuch.de

11. Jacques Tilly und Michael Schmidt-Salomon (2011) Anleitung zum Seligsein (13)

„Als „Deutschlands Chef-Atheist“ (Der Spiegel) tritt Michael Schmidt-Salomon öffentlichkeitswirksam für die Belange der Ungläubigen ein und streitet sich mit Vertretern der Kirchen.“ Schmidt-Salomon ist im Kampf gegen den Goliath Kirche, der über zigtausend vollbezahlte Akademikerstellen verfügt, der David. Aber er zielt und trifft meist genau, und das wohl ganz ohne göttliche Hilfe. Für viele Christen ist der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung das rote Tuch, seine Bücher sind aber durchweg gut zu lesen. Auch dieses Buch wurde weder für ein Fachpublikum noch für wissenschaftliche Fachbibliotheken geschrieben. Vor allem für Lokalpatrioten auch interessant wegen der Illustrationen von Wagenbauer Jacques Tilly.

12. Herbert Schnädelbach (2012) Was Philosophen wissen: und was man von ihnen lernen kann (6)

 „Ein brillanter Grundkurs in Philosophie – für Einsteiger und Fortgeschrittene. Herbert Schnädelbach demonstriert in vierzehn Kapiteln exemplarisch, was in der gegenwärtigen Philosophie verbindlich gelehrt und gelernt werden kann. Zusammengenommen sind seine Ausführungen ein brillanter Grundkurs in Philosophie.“ (Kurzbeschreibung des Verlags)

Das Buch dürfte nicht spezieller und wissenschaftlicher sein als die meisten der 1398 in der Stadtbücherei schon vorhandenen Philosophie-Bücher.

Da ich die Mitarbeiter/innen der Stadtbücherei grundsätzlich für intelligente Menschen halte, kann ich mir nicht vorstellen, dass die mit meinem Vorschlag beschäftigten Personen tatsächlich der Auffassung sind, die von mir vorgeschlagenen Bücher seien allesamt zu speziell oder zu wissenschaftlich für die – im Schnitt vermutlich überdurchschnittlich gebildeten – Kund/inn/en ihrer schönen und wichtigen Einrichtung. Ich habe den Eindruck, dass der wahre Grund für die Weigerung, auch nur eins der Bücher anzuschaffen, darin liegt, dass Angestellte der Stadtbücherei mit der glaubens- und kirchenkritischen Tendenz von elf der Bücher nicht einverstanden waren. In diesem Fall hätte die Stadtbücherei gegen Artikel 5 (1) des Grundgesetzes verstoßen, der das Recht garantiert, die eigene „Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ Dieser Artikel legt außerdem fest: „Eine Zensur findet nicht statt.“

Weil die Stadt Düsseldorf nicht von Bodenschätzen lebt, sondern von der Bildung ihrer Bürger/innen und deren Engagement, bin ich „not amused“ darüber, dass anscheinend der lange Arm der Kirche(n), deren irrationale Lehre auf zwei- bis dreitausend Jahre alten, extrem problematischen Schriften basiert, in der Stadtbücherei die Anschaffung aktueller christentumskritischer Bücher behindert hat. Ich bitte die Stadt, diesen skandalösen Vorgang  zu überprüfen und Sorge dafür zu tragen, dass er sich nicht wiederholt. Ferner möchte ich bei dieser Gelegenheit anregen, dass die Stadt ganz allgemein über ihr Verhältnis zu den Kirchen nachdenkt und im Sinne von Artikel 137 (1) des Grundgesetzes eine Trennung von Stadt und Kirche sowie von allen anderen Religionsgemeinschaften anstrebt. Niemand sollte allein wegen seiner Weltanschauung von der Stadt bevorzugt oder benachteiligt werden. Es gilt den soziologischen Wandel seit dem Ende des 2. Weltkriegs zu realisieren und daraus Konsequenzen zu ziehen. Aufklärungsschriften wie die von mir vorgeschlagenen könnten dabei hilfreich sein.

In Düsseldorf gehörten im Jahr 1933 nur 7% der Einwohner keiner der beiden großen Kirchen an; im Jahr 2010 waren es schon 48%. Dieser Trend zur Säkularisierung wird sich fortsetzen. Hinzu kommt eine schon stark fortgeschrittene Erosion des Glaubens bei den noch verbliebenen Mitgliedern, s. www.reimbibel.de/statistik.htm . Im Kontrast dazu hat die gesellschaftliche Macht der beiden vom Staat hoch subventionierten und privilegierten Kirchen stark zugenommen. Dies geht oft  einher mit einer Diskriminierung der nicht-christlichen Bürger und Bürgerinnen. Besonders in NRW hat ein großer Teil der sozialen Einrichtungen einen kirchlichen Träger. Dieser bietet seine Stellen nur in Ausnahmefällen auch Juden, Muslimen, Buddhisten, Hindus und „Atheisten“ an. Die kirchlichen Kindergärten, Kitas und Schulen bevorzugen Kinder von Kirchenmitgliedern, obwohl die Kirchen nichts oder nur wenig zu den laufenden Kosten beitragen.

Erschwerend kommt aus meiner Sicht hinzu, dass sich in der Öffentlichkeit mit Unterstützung der überwiegend „frommen“ Massenmedien ein christlicher Chauvinismus breit gemacht hat. Dabei wird ignoriert, dass Demokratie und Menschenrechte (wie Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Freiheit der Kunst, Gleichberechtigung und weitere Menschenrechte) gegen den Widerstand der Kirche(n) durchgesetzt werden mussten. Viele Christen halten sich weiterhin für die besseren Menschen und tun so, als seien der vernünftige Teil der Zehn Gebote (nicht töten, stehlen, lügen) und die Nächstenliebe erstmals vom Judentum bzw. vom Christentum eingeführt worden. Diese Selbstbeweihräucherung und das vage Gerede von den „christlichen Werten“ setzt indirekt Nicht-Christen, vor allem sog. Atheisten und Agnostiker, herab. Es wird suggeriert, das Christentum oder zumindest der Glaube an einen Gott sei für eine humane Gesellschaft „alternativlos“. Noch ärgerlicher und für ein friedliches Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft kontraproduktiv ist, dass prominente Christen immer wieder „Atheisten“ als ethisch minderwertig oder sogar tendenziell verbrecherisch diffamieren: s. www.reimbibel.de/HETZE.htm

Dass dabei aus dem Glashaus heraus mit Steinen geworfen wird, und bisher keine Verbrecherorganisation so viel Schaden angerichtet hat wie die Kirchen, soll hier nur kurz skizziert werden:

(nachträgliche Anmerkung des Verfassers vom 17.7.2013: Damit wollte ich nicht sagen, dass ich die Kirchen für Verbrecherorganisationen halte. In diesem Fall hätte ich geschrieben: keine andere Verbrecherorganisation. Ich wollte ausdrücken, dass selbst so verbrecherische Organisationen wie die Mafia nicht so viel Schaden angerichtet haben wie die Kirchen.)

  • In ihrer fast zweitausendjährigen Geschichte hat die Religion der Liebe eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, zu welch fürchterlichen Verbrechen sie unter Berufung auf Gott und die Bibel fähig ist, s. Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums in 10 Bänden: http://www.deschner.info/ oder meine kurze Liste von Höhe- bzw. Tiefpunkten dieser Kriminalgeschichte: www.reimbibel.de/KG.htm .
  • Die Vorgängerpartei der CDU, das katholische Zentrum, hat gemeinsam mit der NSDAP 1933 die Demokratie abgeschafft;
  • Die meisten deutschen Bischöfe haben Hitler hofiert und dessen Kriegspolitik („Gott mit uns“, „alle Obrigkeit kommt von Gott“) unterstützt;
  • der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, war ein Kriegshetzer, s. www.reimbibel.de/Kirche-im-Dritten-Reich.htm .
  • Die deutschen Bischöfe haben gegen die Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger wenig unternommen; die evangelische Kirche war den Nazis bei der Identifizierung von Juden behilflich;
  • Nach dem Krieg sind etwa 600.000 Kinder und Jugendliche in kirchlichen Heimen durch Zwangsarbeit ausgebeutet, um den Schulunterricht gebracht, psychisch terrorisiert, systematisch geprügelt und häufig auch sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt worden.
  • Weder die Verbrechen an Heimkindern noch die Sexualverbrechen in sonstigen kirchlichen Einrichtungen sind bisher angemessen aufgearbeitet worden; das leider vom Bundestag geehrte Oberhaupt eines absolutistisch regierten Zwergstaats, Dr. Joseph Ratzinger, hat bei der weltweiten Vertuschung sexueller Übergriffe durch katholische Priester eine zentrale Rolle gespielt: www.reimbibel.de/ratz.htm

Für ein friedliches Zusammenleben in Düsseldorf wäre es besser, wenn unsere Kinder sich in Kindergärten und Schulen gemeinsam mit religiösen Überzeugungen und Bräuchen beschäftigen würden und nicht wegen der unterschiedlichen Weltanschauungen ihrer Eltern separiert – und potentiell gegeneinander in Stellung gebracht – würden. Das würde außerdem Kindern und Eltern Zeit (kürzere Wege zu den Einrichtungen) und uns allen Kosten sparen sowie die Besetzung von Stellen erleichtern. Das Recht der Eltern, ihre Kinder nach Belieben religiös zu indoktrinieren, bleibt davon ja unberührt. Für geradezu absurd halte ich, dass es für Kinder sogar separate Immobilien und Unterrichte in Abhängigkeit u.a. davon gibt, welche Einstellung deren Eltern (vermutlich) hinsichtlich des Papstes sowie des Abendmahls und der „Wandlung von Brot und Wein“ durch Menschen mit Menstruationshintergrund haben.

Religionen trennen, spalten, weil „die Wahrheit“ sie verwalten, sich für überlegen halten. Doch um Zukunft zu gestalten, hilft uns nicht das Händefalten.

Anregungs- und Beschwerdeausschuss an Klosterhalfen (28.5.2013)

Sehr geehrter Herr Professor Klosterhalfen,

zu Ihrer Eingabe vom 08.05.2013 liegt mir nunmehr die Stellungnahme des Leiters der Stadtbücherei vor. Diese möchte ich Ihnen zur Kenntnis geben.

Die Stadtbüchereien Düsseldorf sind eine Öffentliche Bibliothek mit der Aufgabe, die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger mit aktuellen Medien und Informationen zu versorgen. Dies tun sie in einer Zentralbibliothek, 14 Stadtteilbüchereien und einem mobilen Bücherbus. Zudem bieten die Stadtbüchereien Düsseldorf ihren Kundinnen und Kunden elektronische Medien über ihre onlineBibliothek zur Ausleihe an.

Die Stadtbüchereien Düsseldorf sind keine Universalbibliothek, angeboten werden kann immer nur ein kleiner Ausschnitt aus dem auf dem Buchmarkt vorhandenen Angebot. Dabei erfolgt der Bestandsaufbau zugeschnitten auf die Hauptzielgruppen der Bibliothek. Besonderes Augenmerk gilt hierbei der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit der Leseförderung oder der Bereitstellung schulbegleitender Materialien in den Schülercentern. Für Erwachsene bilden unter anderem Belletristik sowie Ratgeber für alle Lebenslagen einen Schwerpunkt des Medienangebots der Stadtbüchereien. In der Zentralbibliothek ist die deutschsprachige Sach- und Fachliteratur ein wesentlicher Bestandteil. Wissenschaftliche Literatur gehört nicht zu den Schwerpunkten einer Stadtbücherei, sie gehört in eine wissenschaftliche Bibliothek, z.B. eine Universitätsbibliothek oder eine Spezialbibliothek.

Auswahlkriterien der Stadtbüchereien für die Anschaffung von Medien sind neben der Aktualität und der Qualität vor allem Kunden- und Nachfrageorientierung. Auf Grund beschränkter Mittel und des beschränkten Raumangebots muss eine Auswahl getroffen werden, die sich an dem zu erwartenden Zuspruch in der Ausleihe orientiert.

Ihre Vorschläge zur Bücheranschaffung wurden sowohl von der zuständigen Fachlektorin für Religion als auch vom verantwortlichen Abteilungsleiter für den Bestandsaufbau eingehend geprüft. Im Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf befinden sich sowohl Bücher für Christen, Juden, Moslems, Buddhisten und andere religiöse Menschen wie auch für Aufklärer und Religionskritiker, u.a. auch die von Ihnen vorgeschlagenen Autoren, wie Edgar Dahl, Carsten Frerk oder Gerd Lüdemann. Auch in anderen Bereichen können aufgrund der begrenzten Ressourcen nicht alle publizierten Werke in den Bestand aufgenommen werden. Das Interesse der Kundinnen und Kunden der Stadtbüchereien Düsseldorf an diesen Werken ist eher zurückhaltend.

Das von Ihnen zur Anschaffung vorgeschlagene Buch von Eva Müller ‚Gott hat hohe Nebenkosten‘ ist bereits unter der Signatur Kfr 5 Muelle im Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf vorhanden. Erworben werden soll daneben die Neuauflage des Buches von Carsten Fink ‚Violettbuch der Kirchenfinanzen‘. Daneben werden die Stadtbüchereien zwei Bücher von Karlheinz Deschner ‚Mit Gott und den Faschisten‘ sowie ‚Kriminalgeschichte des Christentums‘ Band 10 anschaffen. Damit wurde Ihrer Beschwerde zumindest zum Teil abgeholfen.

Die weiteren genannten Titel gehören aus Sicht der Stadtbüchereien nicht in das Angebotsprofil einer Öffentlichen Bibliothek, sind eher wissenschaftlich orientiert oder thematisch zu speziell. Ein Bestandsabgleich mit anderen großen deutschen Öffentlichen Bibliotheken hat ergeben, dass die Sichtweise der Stadtbüchereien Düsseldorf dort durchaus geteilt wird. In keiner Öffentlichen Bibliothek in Deutschland sind die von Ihnen aufgeführten Titel vollständig vorhanden, einige Titel wurden lediglich vereinzelt angeschafft, andere Titel hat keine Öffentliche Bibliothek im Bestand.

 Selbstverständlich kann die Stadtbücherei jedes von Kundinnen und Kunden angefragte Buch per Fernleihe innerhalb weniger Tage aus wissenschaftlichen Bibliotheken mit entsprechendem Bestandsnachweis besorgen. Jedes Buch wird beschafft, aber nicht jedes Buch gelangt durch Kauf in den Bestand der Stadtbüchereien Düsseldorf.

Bitte teilen Sie mir bis zum 04.06.2013 mit, ob Ihnen diese Informationen ausreichen. Sofern ich nichts gegenteiliges von Ihnen höre, erlaube ich mir Ihre Eingabe für den Anregungs- und Beschwerdeausschuss als erledigt zu betrachten.

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Herrmann

Landeshauptstadt Düsseldorf
Hauptamt – Geschäftsstelle des Anregungs- und Beschwerdeausschusses

Tel. 0211-89 96285
Fax 0211-89 36285

Klosterhalfen an den Anregungs- und Beschwerdeausschuss (3.6.2013)

Sehr geehrte Frau Herrmann,

meine Beschwerde über die Anschaffungspolitik der Stadtbücherei im Fachbereich „Religion“ halte ich auch nach dem Schreiben des Leiters der Stadtbibliothek für nicht erledigt.

Im Gegenteil: Ich beschwere mich hiermit auch über die Stellungnahme von Herrn Dr. Norbert Kamp. Die ersten drei Absätze seiner Stellungnahme sind insofern irrelevant, als ich mich ja nicht über die generelle Ausrichtung der Stadtbibliothek beschwert habe, sondern über die Weigerung von Herrn Hommes und dessen „Fachlektorin für Religion“, auch nur eins von elf von mir vorgeschlagenen kirchenkritischen Büchern anzuschaffen, ohne diese Entscheidung in nachvollziehbarer Weise zu begründen. Es geht also nur um den Buchstaben „K“ in den Regalen der Stadtbücherei und die Frage, wie die für diesen Bereich zur Verfügung stehenden Gelder ausgegeben werden sollen. In meiner Beschwerde habe ich ausführlich erläutert, weshalb es sachlich nicht richtig war, die von mir vorgeschlagenen Bücher als „zu speziell“ und „zu wissenschaftlich“ abzulehnen. Auch Herr Dr. Kamp ignoriert diese Argumentation komplett. Dafür wiederholt er die schwache Argumentation von Herrn Hommes und mutet mir außerdem ein Strohmann-Argument zu: „In keiner Öffentlichen Bibliothek in Deutschland sind die von Ihnen aufgeführten Titel vollständig vorhanden“. Eine vollständige Erfüllung meiner Anschaffungswünsche habe ich weder erwartet noch irgendwann verlangt. Ich habe lediglich gebeten, dass einige der Bücher angeschafft werden. Dass die von mir vorgeschlagenen Bücher auch in anderen Stadtbüchereien selten zu finden sind, dürfte schlicht daran liegen, dass sie a) neu sind, b) wenig in den Medien beworben werden, c) wenige Bürger aktuelle kirchenkritische Bücher vorschlagen und d) über deren eventuelle Anschaffung in der Regel Theologen und Theologinnen entscheiden, also Menschen, die den Kirchen nahestehen. Solche Bücher sind aber angesichts der angelaufenen Debatte über die staatliche Unterstützung von Religionsgemeinschaften in unserer Demokratie zur Zeit für alle Bürger und Bürgerinnen wesentlich interessanter als die inzwischen hinlänglich bekannten christlichen und kirchlichen Positionen. Dass mit meiner zweiten Vorschlagsliste gnädiger umgegangen wird, nehme ich erfreut zur Kenntnis. Vielleicht hätte ich schon meine erste Liste per Einschreiben zustellen sollen.

Meine Eingabe möchte ich auch deswegen nicht zurückziehen, weil sie anregt, sich generell mit dem Verhältnis der Stadt zu den Kirchen zu beschäftigen.

Eine entsprechende Diskussion im Rathaus ist überfällig, und es wäre töricht, sie weiter aufzuschieben.

Meine Korrespondenz mit der Stadt Düsseldorf kann hier eingesehen werden: www.reimbibel.de/x.htm .

Sie dokumentiert, wie ein engagierter und auf einem bestimmten Gebiet kenntnisreicher Bürger von drei Angestellten der Stadt in einer Weise behandelt wurde, die eher zu einem Obrigkeitsstaat passt als zu einem demokratischen Gemeinwesen.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Wolfgang Klosterhalfen

Klosterhalfen an die Mitglieder des Anregungs- und Beschwerdeausschusses (10.6.2013)

Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen
In der Donk 30
40599 Düsseldorf

wk@reimbibel.de

10.6.2013 

Sehr geehrte Mitglieder des Anregungs- und Beschwerdeausschusses der Stadt Düsseldorf,

im Zusammenhang mit meiner Beschwerde vom 8.5.2013 über die Stadtbücherei, die von elf von mir vorgeschlagenen kirchenkritischen Büchern kein einziges anzuschaffen bereit war, habe ich mit gleichem Schreiben angeregt, die Stadt möge über ihr Verhältnis zu den Kirchen nachdenken und im Sinne von Artikel 137 (1) des Grundgesetzes eine Trennung von Stadt und Kirche anstreben. (Meine Eingabe und die zugehörige Korrespondenz finden Sie hier: reimbibel.de/x.htm.)

Meine Anregungen möchte ich ergänzen durch Zusendung eines Flyers der Initiative „Kurze Beine – kurze Wege“, der am Beispiel der Bekenntnisgrundschulen zeigt, dass die Verquickung von Staat und Kirche in NRW zu gravierenden Problemen und Ungerechtigkeiten geführt hat.

Mit freundlichem Gruß

(W. Klosterhalfen)

Anregungs- und Beschwerdeausschuss an Klosterhalfen (26.6.2013)

Sehr geehrter Herr Prof. Klosterhalfen,

die nächste Sitzung des Anregungs- und Beschwerdeausschusses, in der Ihre Eingabe erörtert werden kann, soll am Mi, 10.07.2013 um 15 Uhr stattfinden. Da wir im Laufe dieser Woche die Tagesordnung festlegen müssen, teilen Sie mir doch bitte kurzfristig mit, ob Sie diesen Termin wahrnehmen können.

Hier einige Informationen zum Verfahren im Ausschuss:

Die Erörterung von Eingaben erfolgt in der Regel  im öffentlichen Teil der Sitzungen. Das heißt, dass Pressevertreter und interessierte Zuhörer bei der Sitzung anwesend sein dürfen. Die Antragsteller/innen werden zu der Sitzung, in der ihre Eingabe erörtert wird, eingeladen. Üblicherweise erhalten sie Gelegenheit, ihren Antrag nochmals mündlich zu erläutern. Auch die Verwaltung ist zugegen und nimmt zu der Eingabe Stellung.

Im Anschluss an die Erörterung kann der Anregungs- und Beschwerdeausschuss eine Empfehlung zum weiteren Umgang mit der Eingabe aussprechen. Er hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis.

Wenn Ihre Eingabe zur Erörterung ansteht, wird sie als Bestandteil der Sitzungsunterlagen auch im Ratsinformationssystem der Landeshauptstadt Düsseldorf auf www.duesseldorf.de veröffentlicht und den örtlichen Medien zur Verfügung gestellt.

Bitte teilen Sie mir bei Ihrer Rückmeldung auch mit, ob Ihr Name im Internet veröffentlicht werden darf oder ob die Eingabe anonymisiert eingestellt werden soll.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Claudia Herrmann
–  Geschäftsstelle des Anregungs- und Beschwerdeausschusses –

Landeshauptstadt Düsseldorf
Hauptamt
10/41 –  Stadtverfassung
40200 Düsseldorf

Tel.       +49-(0)211-89-96285
Fax       +49-(0)211-89-36285
E-Mail: beschwerdeausschuss@duesseldorf.de

News, Events und Bürgerservice:
Das Internetportal der Landeshauptstadt Düsseldorf unter
http://www.duesseldorf.de
Den wöchentlichen Infoletter aus D üsseldorf abonnieren:
http://www.duesseldorf.de/infoletter

Klosterhalfen an Anregungs- und Beschwerdeausschuss (26.6.2013)

Sehr geehrte Frau Herrmann,

der Termin ist mir recht, mein Name darf im Internet veröffentlicht werden.

Mit freundlichem Gruß,

Dr. Wolfgang Klosterhalfen

Klosterhalfen an Anregungs- und Beschwerdeausschuss (4.7.2013)

Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen
In der Donk 30
40599 Düsseldorf

wk@reimbibel.de

4.7.2013 

Sehr geehrte Mitglieder des Anregungs- und Beschwerdeausschusses der Stadt Düsseldorf,

wie ich gerade im Internet feststellte, wird meine Eingabe vom 8.5.2013 wie folgt angekündigt:

Betrifft:

Bücherbeschaffung durch die Stadtbücherei

Kurzdarstellung:

Der Einsender beschwert sich darüber, dass die Stadtbücherei die Anschaffung einiger von ihm vorgeschlagener Bücher mit religionskritischem Inhalt ablehnt.

Dazu nehme ich wie folgt Stellung:

  1. Meine Eingabe betrifft nicht nur die Stadtbücherei, sondern enthält auch einen Anregungsteil, in dem es um das Verhältnis der Stadt zu den Kirchen geht. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir, diesem Schreiben einen Flyer des Düsseldorfer Aufklärungsdiensts beizulegen.
  2. Die Kurzdarstellung entspricht nicht der Wahrheit. Sie ist geeignet, dem Ausschuss zu suggerieren, hier würde sich ein Querulant darüber beschweren, dass die Stadtbücherei nicht alle seine Wünsche erfüllt hat.

Tatsächlich hat Herr Hommes aber nicht einige, sondern alle zwölf von mir am 9.3.2012 zur Anschaffung vorgeschlagenen Bücher abgelehnt. Elf dieser Bücher haben einen religions- bzw. kirchenkritischen Inhalt. Ich habe mich am 8.5.2013 ausschließlich über die skandalöse Argumentation hinsichtlich dieser Liste beschwert. Dass die Stadtbücherei nunmehr von den zehn Büchern einer neuen Liste vier angeschafft hat, freut mich, dürfte aber nicht zuletzt auf meine Beschwerde beim Ausschuss zurückzuführen sein und das Ziel verfolgen, mich dazu zu bewegen, meine Eingabe zurückzuziehen.

Um Ihnen Gelegenheit zu geben, die umstrittenen Bücher in Augenschein zu nehmen, werde ich am 10.7. ab 11 Uhr vor dem Rathaus einen Infotisch aufstellen.

Mit freundlichem Gruß

(Dr. W. Klosterhalfen)

Rede von Dr. Wolfgang Klosterhalfen vor dem Anregungs- und Beschwerdeausschuss der Stadt Düsseldorf in dessen Sitzung am 10.7.2013 im Düsseldorfer Rathaus

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herrn,

der Index Librorum Prohibitorum der römischen Inquisition wurde menschseidank 1966 abgeschafft. Auf ihm landeten sogar Bücher so großartiger Autoren wie Kopernikus, Kant und Heine. Heute geht man dezenter vor: Bücher und Autoren werden nicht mehr verbrannt, aber kirchenkritische Bücher werden oft nicht verlegt, selten in den Massenmedien präsentiert und selten von Stadtbüchereien angeschafft.

Ich werfe der Stadtbücherei vor, dass sie nicht bereit war, von elf von mir vorgeschlagen kirchenkritischen Büchern auch nur ein einziges anzuschaffen. Diese Totalablehnung wurde damit begründet, die empfohlenen Werke seien zu speziell und zu wissenschaftlich. Gleichzeitig hat die Stadt eine große Anzahl prochristlicher Bücher gekauft. Darunter waren drei wissenschaftliche Bücher und Dutzende von Büchern, die man durchaus als recht speziell bezeichnen kann. Ich halte diese Anschaffungspolitik für mehr christlich als demokratisch.

Die Stadtbücherei ist eine wichtige Einrichtung aller Düsseldorfer Bürger, sie ist keine Abteilung der römisch-katholischen Kirche. Und kirchenkritische Bücher sind natürlich auch für den aufgeweckteren Teil der Düsseldorfer Christen interessant.

Es wurden von mir keine wissenschaftlichen Werke vorgeschlagen. Alle elf Bücher wurden für Nicht-Fachleute geschrieben. Es wurden allerdings einige populärwissenschaftliche Werke empfohlen. Diese hätten hervorragend in die Regale der Stadtbücherei gepasst. Leitende Angestellte einer Stadtbücherei sollten eigentlich zwischen wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Literatur unterscheiden können.

Etliche der von mir empfohlenen Bücher laufen bei Amazon gut. Das Buch zweier Bestsellerautoren, die zuvor Generation Doof verfasst hatten, erhielt inzwischen sensationelle 109 Leserrezensionen. Der Jesuswahn von Heinz-Werner Kubitza erhielt 55 Besprechungen. Das Buch des Didaktik-Professors Uwe Lehnert Warum ich kein Christ sein will kam auf 61 überwiegend positive Rezensionen allein bei Amazon. Zum Kinderbuch Wo bitte geht´s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel liegen 136 Amazon-Kritiken vor. Zum Vergleich: die populärsten Werke von Anselm Grün, von dem inklusive CDs 95 verschiedene Titel von der Stadtbücherei bestellt wurden oder von Margot Käßmann und Hans Küng liegen deutlich darunter.

Während sämtliche Bücher meiner Liste als zu speziell oder zu wissenschaftlich abgelehnt wurden, scheinen prochristliche Bücher der Stadt wesentlich besser zu gefallen. Ab Januar 2012 hat sie über 130 fromme Bücher erworben. Darunter waren auch vier Kinderbücher. Das religionskritische Kinderbuch „Wo bitte geht´s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“ von Michael Schmidt-Salomon wurde dagegen als zu speziell abgelehnt. Wenn Sie erlauben, kann ich Ihnen einige Beispiele für recht spezielle prochristliche Buchanschaffungen nennen.

  • Ausbreitung, Leben und Lehre der Kirche in den ersten drei Jahrhunderten
  • Das Blut der heiligen Anastasia
  • Der Frevel am Altar der heiligen Klara
  • Heilige in Köln
  • Die kirchliche Krise des Spätmittelalters
  • Vinzenz Pallotti – ein leidenschaftliches Leben
  • Antonius von Padua
  • Pater Pio hat geholfen
  • Paulus: Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte
  • Predigten zum Johannesevangelium von Aurelius Augustinus
  • Sonderheft Bistum Würzburg: Aufsätze
  • Tot in die Kirche?

Der letzte Titel ist zukunftsweisend. Es geht um die Umwidmung von Kirchen, die nicht mehr gebraucht werden.

Das Schlusswort überlasse ich einem Düsseldorfer, der nicht weit von hier gewohnt hat: „Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch.“

In seiner Entgegnung auf obige Rede hat der Direktor der Stadtbüchereien, Herr Dr. Norbert Kamp, zahlreiche Angaben zur Anschaffungspolitik der Stadtbücherei gemacht. Herr Dr. Kamp führte u.a. aus, die Stadtbücherei sei keine Universalbibliothek, nur ein kleiner Ausschnitt könne angeboten werden, eine wichtige Zielgruppe seien Kinder und Jugendliche, Belletristik, Sach- und Fachliteratur seien wesentliche Bestandteile, die finanziellen Mittel seien beschränkt und es gäbe in der Stadtbücherei schon Bücher für Religionskritiker, z.B. von dem von mir zitierten Heinrich Heine (!). Im Wesentlichen wiederholte Kamp, was er schon in seiner schriftlichen Stellungnahme zu meiner schriftlichen Beschwerde vorgetragen hatte: www.reimbibel.de/x1.htm .

Diese Ausführungen waren zwar sachlich richtig, entkräfteten aber nicht meinen Vorwurf der Ungleichbehandlung von prochristlichen und kirchenkritischen Büchern. Im Gegenteil: Herr Dr. Kamp erklärte mündlich im Rathaus, auf den Bereich „Religion“ würden nur 0.4% der Ausleihen entfallen. Allein für den Teilbereich „Christentum“ wurden jedoch in eineinhalb Jahren über 130 Bücher angeschafft. Hätten die anderen Abteilungen entsprechend zugelangt, hätte man über 30.000 Bücher kaufen müssen. Entscheidend für die komplette Ablehnung meiner Buchwünsche war also nicht die sehr geringe Nachfrage, sondern eine deutliche Vorliebe für christliche und eine Abneigung gegen kirchenkritische Bücher.

Es ist klar, dass die CDU den Kirchen nahe steht und deshalb alle CDU-Mitglieder im Anregungs- und Beschwerdeausschuss der Stadt der folgenden Resolution des Ausschussvorsitzenden Franz-Dieter Simons (CDU) zugestimmt haben:

„Da das Auswahlverfahren zur Bücherbeschaffung durch die Stadtbücherei transparent ist und darüber hinaus jedes Buch im Wege der Fernleihe ausgeliehen werden kann, sieht der Anregungs-und Beschwerdeausschuss von einer Empfehlung im Sinne der Eingabe ab.

Abstimmungsergebnis:

10 JA (CDU, FDP)

5 NEIN (SPD, Herr Dr. Sawalies)

3 Enthaltungen (Bü 90/Grüne)

Der Beschwerde wird somit nicht abgeholfen.“

http://ratsinfo.duesseldorf.de/ratsinfo/duesseldorf/8040/TmllZGVyc2NocmlmdA==/9/n/199514.doc Seite 7

Die Westdeutsche Zeitung (WZ) schrieb am 11.7.2013:

„Ist die Stadtbücherei etwa ein heimlicher Verteidiger des Christentums?“

Ja, es sieht ganz danach aus. Und sie wird dabei von der CDU und der FDP im Rathaus unterstützt.

Und von der WZ, für die Alexander Schulte einen den Beschwerdeführer als Spinner darstellenden Bericht schrieb.

Schulte unterschlug, dass die Stadtbücherei trotz geringem Leserinteresses in großem Umfang christliche Bücher anschaffte und referierte im Stil einer Hofberichterstattung die faulen Ausreden des Direktors der Stadtbibliothek Düsseldorf, Dr. Norbert Kamp. Argumente des Antragstellers wurden vollständig unterschlagen.

http://reimbibel.de/WZ-Mail-von-Klosterhalfen-an-Michael-Vogler-wg-Alexander-Schulte.htm

Weitere Informationen zu diesem Bibliotheksskandal

  • Eingabe von Dr. Klosterhalfen und Stellungnahme der Stadtbücherei: www.reimbibel.de/x1.htm 
  • Protokoll der Anhörung im Rathaus: (unterschlägt wesentliche Argumente des Petenten, s. Eingabe und oben abgedruckte Rede): www.reimbibel.de/Niederschrift.pdf
  • Liste der von der Stadtbücherei ab Jan. 2012 angeschafften prochristlichen Bücher: www.reimbibel.de/x2.htm
  • Gesamte Korrespondenz von Dr. Klosterhalfen mit der Stadt Düsseldorf: www.reimbibel.de/x.htm
  • Das Zitat von Heinrich-Heine findet man hier: HSA Bd. 20, Brief Nr. 235: Heinrich Heine an Karl August Varnhagen von Ense, 19. Oktober 1827, Seite 302
  • Pressemeldung (Düsseldorfer Aufklärungsdienst): www.reimbibel.de/x5.htm

Ab 2012 erworbene prochristliche Bücher, die der Stadtbücherei nicht zu
wissenschaftlich waren

Zwischen Januar 2012 und Juni 2013 von der Stadtbücherei Düsseldorf erworbene tendenziell prochristliche Bücher, die als nicht zu speziell oder wissenschaftlich eingestuft wurden (Ohne CDs, E-books und Noten). Die Ergebnisse sind unvollständig, da der öffentlich zugängliche Online-Katalog alles andere als benutzerfreundlich ist, und auch das bibliotheksinterne Suchprogramm nicht alle ab 2012 im Bereich „Religion“ angeschafften Bände anzeigen kann. Es wurden nur einige Bücher auf Mehrfachanschaffungen geprüft.

a) Wissenschaftliche Literatur

  • Martin Ebner: Jesus von Nazaret
  • Philosophisch-theologische Streitsachen (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
  • Die Pius-Bruderschaft und das Zweite Vatikanische Konzil (Universitätsverlag des Saarlandes: theologie.geschichte, Beiheft 4)

b) Fromme Bücher für die Indoktrination von Kindern

  • Bunte Gottesdienste für Minis
  • Kinderbibeltage
  • Der Chamäleonvogel – eine Ostergeschichte für Kinder und ihre Eltern
  • Feste im Kirchenjahr. Kindersachbuch (5x angeschafft)

c) Sonstige tendenziell prochristliche Bücher

  • 50 Jahre nach dem Konzil
  • Achtsam sprechen – kraftvoll schweigen
  • Atempausen für die Seele
  • Ausbreitung, Leben und Lehre der Kirche in den ersten drei Jahrhunderten
  • Barmherzigkeit
  • Mit der Bibel durch die Fastenzeit
  • Bernhard von Clairvaux
  • Brot, das den Hunger stillt
  • Die christlich-orthodoxe Mutter
  • Dietrich Bonhoeffer
  • Der betende Christ
  • Das antike Christentum
  • Einfach beten
  • Einladung zu Wort und Sakrament
  • Freude
  • Ehejubiläen
  • Das Eigentliche ist so nah
  • Einfach leben
  • Einführung in die Geschichte der christlichen Symbole
  • Der Engel-Ratgeber
  • Das Buch vom Frieden
  • Frieden stiften, Frieden leben
  • Gedanken zum Diesseits, Jenseits und dem lieben Gott
  • Don Bosco
  • Offener Geist und gläubiges Herz
  • Gewagter Glaube
  • Glauben verstehen
  • Was glaubten die Menschen zur Zeit Jesu?
  • Eine gewisse Zuversicht
  • Getröstet werden
  • Gibt´s Gott?
  • Warum nur, Gott?
  • Die Geschichte von Gott
  • Ist da jemand?
  • Gott ist kein Nostalgiker
  • Kinder nicht um Gott betrügen
  • Sucht zuerst das Reich Gottes
  • Die großen Fragen oder: menschlich von Gott reden
  • Zeit für Gott
  • Große Kraft in kleinen Dingen
  • Über den Heiligen Geist
  • Das Heilige im Alltag oder vom Swing der Dinge
  • Die guten Gaben des heiligen Nikolaus
  • Das Blut der heiligen Anastasia
  • Die heilige Therese von Avila und die mysthische Erfahrung
  • Heilige und Namenspatrone
  • Der Frevel am Altar der heiligen Klara
  • Heilige in Köln
  • Herder-Korrespondenz, Jg. 66 (2012)
  • Hildegard von Bingen
  • Wolfgang Huber
  • Über Himmel und Erde
  • Und ich sah einen neuen Himmel
  • O Himmel hilf
  • Mehr als Ja und Amen
  • Der Jakobsweg
  • Leo Lindner. Jesus
  • Hans Küng: Jesus (13x angeschafft)
  • Notker Wolf: Jesus
  • Nicholas Wright. Jesus
  • Das Beten Jesu
  • Dem Licht Christi folgen
  • Die Verkündigung Jesu – Ereignis und Erinnerung
  • Jesus von Nazaret und die Anfänge des Christentums
  • Jesus von Nazaret
  • Der Mystiker aus Nazaret
  • Prolog – die Kindheitsgeschichten (13x angeschafft)
  • Maria
  • Jetzt ist Zeit für den Wandel
  • Judentum-Christentum-Islam
  • Jugendgottesdienste
  • Der Kanon des Neuen Testaments
  • Die kirchliche Krise des Spätmittelalters
  • Lebensraum Jugendkirche
  • Vinzenz Pallotti – ein leidenschaftliches Leben
  • Crashkurs Liturgie
  • Luther. Die Drohung
  • Martin Luther
  • Martin Luther King, jr
  • Meditation eines Einsiedlers
  • Mensch Gottes
  • Mission Neuevangelisierung
  • Was ist Neuevangelisierung?
  • Die Nonnen von Sant Ambrogio
  • Antonius von Padua
  • Pater Pio hat geholfen
  • Die Pfeiler des Glaubens
  • Simon Biallowons: Franziskus, der neue Papst
  • Andreas Englisch: Zeichen der Hoffnung – Das Erbe Benedikts XVI. und die Schicksalswahl des neuen Papstes
  • Stefan Kempis: Papst Franziskus
  • Sergio Rubin: Papst Franziskus
  • Pius der XII.
  • Seine Heiligkeit
  • Benedikts Vermächtnis und Franziskus´ Auftrag
  • Danke Benedikt
  • Die Päpste
  • Die Konzilien und der Papst
  • Paul VI.
  • Paulus: Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte
  • Predigten zum Johannesevangelium, 46 €
  • Das Ruhegebet einüben
  • Schätze christlicher Spiritualität
  • Siritualität aus der Bibel
  • Sehnsucht nach dem Unendlichen
  • Seien Sie unbesorgt (5x angeschafft)
  • Sonderheft Bistum Würzburg: Aufsätze
  • Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause
  • Tod und Ewigkeit
  • Theologische ABC
  • Der Teufel
  • Bildnisse des Teufels
  • Die sieben Tugenden oder: Weisen, mit sich eins zu werden
  • Die sieben Sakramente
  • Vatikan (Kunstführer)
  • Vergiss das Beste nicht
  • Was bleibt
  • Das große Werkbuch Advent und Weihnachten: Neue Ideen und Modelle für Gottesdienst und Gemeinde
  • Die Weisheit der Bibel entdecken: 52 Andachten
  • Wider den Luxus der Hoffnungslosigkeit
  • Wie ein Gebet sei mein Leben
  • Wir in Kahlenbeck
  • Wir müssen anders leben
  • Womit habe ich das verdient?
  • Die Wunden der Schöpfung heilen
  • Tot in die Kirche?

Klage

Dr. Wolfgang Klosterhalfen, In der Donk 30, 40599 Düsseldorf, 5.8.2013

Amtsgericht Düsseldorf
Werdener Straße 1
40002 Düsseldorf

Antrag nach §11 LPG NRW

Antragsteller:

Dr. Wolfgang Klosterhalfen
In der Donk 30
40599 Düsseldorf

Antragsgegner:

Michael Vogler
Chefredakteur
Westdeutsche Zeitung (WZ)
Königsalle 27
40212 Düsseldorf

Es wird beantragt:

1. Dem Antragsgegner wird aufgetragen, gemäß LPG NRW §11 die folgende Gegendarstellung zu veröffentlichen.

2. Der Antraggegner hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Gegendarstellung

In der WZ vom 11.7.2013 wurde unter der Überschrift „Bücherei: Atheist fühlt sich diskriminiert“ auf Seite 15 über mich behauptet: „Wolfgang Klosterhalfen … schrieb deshalb eine neunseitige Eingabe an den Beschwerdeausschuss der Stadt, in dem er wortreich beklagt, dass die Stadtbücherei partout nicht seinen Kaufempfehlungen für Bücher wie: „Wer zur Hölle will schon in den Himmel?“ oder „Der Jesus-Wahn“ folgen will.“

Hierzu stelle ich fest: Ich habe mich nicht auf neun Seiten wortreich beklagt. Drei der neun Seiten stammen von der Stadt Düsseldorf, der Beschwerdeteil meiner Eingabe hat nur etwas über vier Seiten, auf denen ich ausführlich begründe, warum ich die empfohlenen Bücher für nicht zu speziell, sondern geeignet für die Stadtbücherei halte.

Die WZ schrieb weiter: „Elf religions- und kirchenkritische Bücher schlug Klosterhalfen vor, zwei hat die Stadtbücherei immerhin angeschafft oder bestellt.“

Hierzu stelle ich fest: Die Stadtbücherei hat wiederholt alle elf Bücher als zu speziell abgelehnt. Erst nach meiner Beschwerde beim Ausschuss wurde eins dieser Bücher angeschafft.

Ferner schrieb die WZ: „CDU-Sprecher Christian Rütz … kritisierte die schriftlichen Ausführungen des Petenten, worin der die Kirche als historisch beispiellose Verbrecherorganisation verunglimpft habe.“

Hierzu stelle ich fest: Ich habe nicht „die Kirche als historisch beispiellose Verbrecherorganisation“ bezeichnet, sondern geschrieben, dass „bisher keine Verbrecherorganisation so viel Schaden angerichtet hat wie die Kirchen.“

Düsseldorf, den 23.7.2013, Dr. Wolfgang Klosterhalfen

Begründung:

Meine Klage bezieht sich auf einen Artikel in der WZ vom 11.7.2013,

der entsprechende Zeitungsausschnitt wird beigefügt (s. Anlage K1).

Wie ich im Folgenden darlegen werde, hat die WZ über meinen Streit mit der Stadtbücherei Düsseldorf unter Nennung meines in Deutschland nur zweimal vorkommenden Vor- und Nachnamens einseitig, nicht auf meine Argumente, sondern auf meine Person abzielend, zu meinen Ungunsten berichtet und dabei falsche Tatsachenbehauptungen verbreitet. Sie hat die Position der Stadtbücherei dagegen ausführlich und unkritisch-positiv dargestellt, und es dabei an der gebotenen journalistischen Sorgfalt mangeln lassen. Aus meiner Sicht hat die WZ die Tatsachen auf den Kopf gestellt. Ich sehe darin eine Rufschädigung und erwäge eine Strafanzeige wegen des Verdachts der üblen Nachrede.

Durch den WZ-Artikel können mir Nachteile u.a. bei Freunden, Bekannten, Nachbarn und der HHU Düsseldorf, der ich als Außerplanmäßiger Professor angehöre, entstehen. Als Autor eines bibel- und kirchenkritischen Buchs, einer sogenannten Reimbibel, und Künstler, der weiterhin bibel- und kirchenkritische Gedichte und Texte auf der Bühne vortragen möchte, können mir außerdem Nachteile u.a. bei Journalisten, Verlagen sowie potentiellen Lesern und Zuhörern entstehen.

Mit Schreiben vom 23.7.2013 habe ich den Chefredakteur der WZ, Herrn Michael Vogler, eine Gegendarstellung geschickt und ihn aufgefordert, diese abzudrucken.

Text des Schreibens: s. Anlage K2.

Auslieferungsvermerk der Post, s. Anlage K3.

Der stellvertretende Chefredakteur der WZ, Herr Lothar Leuschen, hat mir mit Schreiben vom 29.7.2013 mitgeteilt, die WZ würde keine Gegendarstellung abdrucken. Beweis: Original des Schreibens, s. Anlage K4.

Herr Leuschen schrieb mir u.a.:

„Ihre Eingabe an den Beschwerdeausschuss umfasst in der Tat neun Seiten. Sie selbst räumen das in Ihrem oben erwähnten Schreiben ein …“

Diese Behauptung ist nicht wahr. Wahr ist, dass die von der Stadt im Internet veröffentlichten Sitzungsunterlagen zwar neun Seiten haben, aber nur die Seiten 2 bis 7 von mir stammen. Nur etwas über vier Seiten davon betreffen meine Beschwerde, und darin geht es überwiegend um von mir vorgebrachte Argumente dafür, dass die vorgeschlagenen Bücher für die Stadtbücherei gut geeignet sind. (s. von der Stadt – auch der WZ – vorab zur Verfügung gestellte Sitzungsunterlagen in Anlage K5, s. auch das entsprechende PDF im Rathausinformationssysten: http://tinyurl.com/qdreu9h).

Herr Leuschen schrieb weiter:

„Sie … weisen auf die vier Seiten Begründung aus Ihrer Feder hin. Dies als wortreich zu bezeichnen ist sicher unkritisch. Sie selbst nennen es in Ihrem Schreiben „ausführlich“.“

Dem halte ich entgegen: Es geht nicht um die Adverbien „wortreich“ vs. „ausführlich“, sondern darum, dass die WZ aus tatsächlich nur etwas über vier Seiten ganz überwiegend sachlicher Argumentation neun Seiten gemacht hat, auf denen ich mich beim Beschwerdeausschuss beklagt habe. Da die WZ dem Leser mit keinem Wort mitgeteilt hat, wie ich auf diesen gut vier Seiten argumentiert habe, und wie ich diese Argumentation mündlich vor dem Ausschuss ergänzt habe (s.u.), wird beim Leser der Eindruck erzeugt, unter dem, was ich geschrieben und gesagt habe, sei nichts, was wert ist, berichtet zu werden. Der Leser kann den Eindruck bekommen, ich habe in einem ungewöhnlich langen Schreiben von neun Seiten nur meinem Unmut freien Lauf gelassen.

Da allgemein bekannt ist, dass es Querulanten gibt, die emotional getönte und ansonsten substanzlose Schreiben verfassen, ist anzunehmen, dass schon allein Satz 4 des ersten Absatzes des WZ-Artikels geeignet ist, den Eindruck zu erwecken, es handele sich bei mir um einen Spinner oder zumindest eine psychisch auffällige Person.

Wegen dieser tendenziösen und falschen Darstellung halte ich es für mein Recht, in Absatz 2 meiner Gegendarstellung darauf hinzuweisen, dass ich ausführlich begründet habe, warum ich die empfohlenen Bücher nicht als zu speziell, sondern geeignet für die Stadtbücherei halte.

In meinem mündlichen Vortrag vor dem Beschwerdeausschuss am 10.7.2013 habe ich in kurzer Form Argumente aus meiner schriftlichen Beschwerde dargelegt und zusätzlich Ergebnisse einer OPAC-Katalog-Recherche präsentiert, die ich erst nach Eingabe meiner schriftlichen Beschwerde unternommen hatte.

Glaubhaftmachung: Manuskript meiner Rede mit eidesstattlicher Erklärung von mir, dass diese Rede exakt mit dem vorgelegten Ms. übereinstimmt. (s. Anlage K6).

In dieser Rede habe ich u.a. gesagt:

„Etliche der von mir empfohlenen Bücher laufen bei Amazon gut. Das Buch zweier Bestsellerautoren, die zuvor Generation Doof verfasst hatten, erhielt inzwischen sensationelle 109 Leserrezensionen. Der Jesuswahn von Heinz-Werner Kubitza erhielt 55 Besprechungen. Das Buch des Didaktik-Professors Uwe Lehnert Warum ich kein Christ sein will kam auf 61 überwiegend positive Rezensionen allein bei Amazon. Zum Kinderbuch Wo bitte geht´s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel liegen 136 Amazon-Kritiken vor. Zum Vergleich: die populärsten Werke von Anselm Grün, von dem inklusive CDs 95 verschiedene Titel von der Stadtbücherei bestellt wurden oder von Margot Käßmann und Hans Küng liegen deutlich darunter.“

(s. Anlage K6, Seite 1, Absatz 5).

„Gleichzeitig hat die Stadt eine große Anzahl prochristlicher Bücher gekauft. Darunter waren drei wissenschaftliche Bücher und Dutzende von Büchern, die man durchaus als recht speziell bezeichnen kann.“

(s. Anlage K6, S. 1, Absatz 2, Sätze 3 und 4).

„Während sämtliche Bücher meiner Liste als zu speziell oder zu wissenschaftlich abgelehnt wurden, scheinen prochristliche Bücher der Stadt wesentlich besser zu gefallen. Ab Januar 2012 hat sie über 130 fromme Bücher erworben. Darunter waren auch vier Kinderbücher. Das religionskritische Kinderbuch „Wo bitte geht´s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“ von Michael Schmidt-Salomon wurde dagegen als zu speziell abgelehnt. Wenn Sie erlauben, kann ich Ihnen einige Beispiele für recht spezielle prochristliche Buchanschaffungen nennen.

  • Ausbreitung, Leben und Lehre der Kirche in den ersten drei Jahrhunderten
  • Das Blut der heiligen Anastasia
  • Der Frevel am Altar der heiligen Klara
  • Heilige in Köln
  • Die kirchliche Krise des Spätmittelalters
  • Vinzenz Pallotti – ein leidenschaftliches Leben
  • Antonius von Padua
  • Pater Pio hat geholfen
  • Paulus: Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte
  • Predigten zum Johannesevangelium von Aurelius Augustinus
  • Sonderheft Bistum Würzburg: Aufsätze
  • Tot in die Kirche?“

(s. Anlage K6, S.1, letzter Absatz und S. 2, 1. Absatz).

Glaubhaftmachung: Liste von 134 tendenziell prochristlichen Büchern, die die Stadtbücherei zwischen Januar 2012 und Juni 2013 angeschafft hat (s. Anlage K7).

Die Tatsache, dass von explizit kirchenkritischen elf Büchern keines, aber von das Christentum prinzipiell bejahenden Büchern über 130 angeschafft wurden, macht die von der WZ referierten Einlassungen des Direktors der Stadtbücherei hinfällig.

Es wurde nicht – wie Herr Dr. Kamp von der WZ zitiert wird – nach Aktualität, Qualität und Kundennachfrage entschieden oder unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Stadtbücherei keine Universitätsbibliothek ist, sondern aus meiner Sicht nach den Kriterien „prochristlich“ vs. „kirchenkritisch“. Bei der Behauptung, alle von mir vorgeschlagenen Bücher seien zu speziell, handelt es sich um eine Schutzbehauptung.

Herr Dr. Kamp hat weder in seiner schriftlichen Einlassung (s. Anlage K5, S. 8-9) noch in seinem mündlichen Vortrag vorm Ausschuss näher erläutert, warum er alle elf Bücher für zu speziell hält. Er ist mit keinem Wort auf meine Argumentation eingegangen, obwohl ich in meiner Beschwerde ausführlich dargelegt habe, warum diese elf bzw. zwölf Bücher nicht zu speziell sind, sondern sich gut für die Leserschaft der Stadtbücherei eignen (s. Anlage K5, S. 3-5).

Da der Mitarbeiter der WZ, Herr Alexander Schulte, in seinem Artikel weder aus meiner schriftlichen Beschwerde vom 8.5.2013 noch aus meiner Rede im Rathaus am 10.7.2013 (s. Anlage K6) ein einziges meiner Argumente referiert, den Direktor der Stadtbücherei aber argumentativ ausführlich zu Wort kommen lässt und berichtet, die Politik sei dieser Argumentation gefolgt, und der CDU-Sprecher Christian Rütz habe die Erklärungen des Direktors als plausibel bezeichnet, wird dem Leser suggeriert, die Stadtbücherei habe überzeugende Argumente für ihre ablehnende Haltung vorgelegt, der Petent habe hingegen auf neun Seiten nur diffus geklagt, und die Beschwerde sei auf die problematische Persönlichkeit des Petenten zurückzuführen. Der Beschwerdeführer sei nicht diskriminiert worden, sondern – s. Überschrift des WZ-Pamphlets – ein „Atheist“ und „Gottesleugner“ fühle sich nur diskriminiert.

(Den Begriff „Gottesleugner“ fasse ich als eine christliche Unverschämtheit auf.)

Dieser Überschrift folgt in großer Schrift eine falsche Tatsachenbehauptung:

„Petent verlangt den Ankauf von elf kirchenkritischen Büchern – und blitzt ab“. Dadurch werde ich als jemand charakterisiert, der unverschämte und unrealistische Forderungen stellt und deshalb zurecht zurückgewiesen wird. Die Formulierung „blitzt ab“ ist zusätzlich tendenziös im Sinne einer Herabwürdigung meiner Person.

Die Behauptung, ich hätte den Ankauf von elf Büchern verlangt, ist jedoch aus der Luft gegriffen. Tatsächlich hatte ich nur höflich um die Anschaffung einiger der Bücher gebeten:

„Es würde ich mich daherfreuen, wenn es Ihnen möglich wäre, einige der folgenden Titel … anzuschaffen.“ Diese Formulierung lag der WZ vor.

Beweis: Anlage K5, S. 2, Absatz 3, Satz 3.

Herr Leuschen schrieb weiter:

„Auch die Aussage, dass Sie elf  religionskritische Bücher vorgeschlagen haben, von denen die Stadtbücherei zwei angeschafft beziehungsweise bestellt hat, ist keine Behauptung unsererseits, sondern die im Text eindeutig zugeordnete Aussage des Leiters der Stadtbücherei.“

Auch hier werfe ich der WZ vor, dass sie einseitig und unkritisch berichtet hat. Sie hat eine irreführende Behauptung von Herrn Dr. Kamp übernommen, aber an dieser Stelle meine dem widersprechende Aussage, keins der elf bzw. zwölf Bücher sei angeschafft worden, unter den Tisch fallen lassen.

Herr Dr. Kamp hat in seiner Stellungnahme vom 14.5.2013 geschrieben (s. Anhang K5, Seite 8 unten und S. 9 oben):

„Der Antragsteller hatte mit Schreiben vom 09.03.2012 den Stadtbüchereien zwölf Bücher aus dem Themenbereich „Religionskritik“ zur Anschaffung vorgeschlagen. Diese Vorschläge wurden sowohl von der zuständigen Fachlektorin für Religion als auch vom verantwortlichen Abteilungsleiter für den Bestandsaufbau eingehend geprüft.

Das vom Antragsteller zur Anschaffung vorgeschlagene Buch von Eva Müller „Gott hat hohe Nebenkosten“ ist bereits unter der Signatur Kfr 5 Muelle im Bestand der Stadtbücherei vorhanden.“

Mit dieser Darstellung erweckt der Direktor der Stadtbücherei (vorsätzlich?) den falschen Eindruck, von den zwölf im März 2012 vorgeschlagenen Büchern sei schon ein Buch angeschafft worden. In Wahrheit stand mein Buch nicht auf dieser 12er-Liste, es konnte dort auch gar nicht stehen, da es erst im Jahr 2013 erschienen ist.

Dies hätte der Journalist Schulte erkennen können, wenn er zur Überprüfung der gegensätzlichen Aussagen von mir (es wurde kein Buch angeschafft) und Herrn Dr. Kamp (es wurde bereits ein Buch angeschafft) einen Blick auf die Seiten 3 bis 5 meiner Beschwerde geworfen hätte, auf der das Buch von Frau Müller natürlich nicht steht. Er hat es aber vorgezogen, ohne weitere Nachprüfung der irreführenden Darstellung von Herrn Dr. Kamp zu glauben und hat so beim Leser den falschen Eindruck erweckt, von den elf bzw. zwölf im März 2012 vorgeschlagenen Büchern sei immerhin eins angeschafft worden.

Herr Dr. Kamp schreibt weiter auf Seite 9, oben:

„Erworben werden soll daneben die Neuauflage des Buches von Carsten Fink „Violettbuch der Kirchenfinanzen“, das ebenfalls zur Anschaffung vorgeschlagen wurde.“

Dazu stelle ich fest, dass die Stadtbücherei von März 2012 (Einreichen meiner ersten Liste) bis zum Zeitpunkt meiner Eingabe am 8. Mai 2013 mir gegenüber nie mitgeteilt hat, sie beabsichtige das „Violettbuch“ von Carsten Frerk anzuschaffen. Über ein Jahr lang hat sie keine Anstalten gemacht, dieses Buch zu kaufen. Noch am 15. März 2013 sowie am 10.4.2013 wurde mir von Klaus Peter Hommes, dem Leiter der Beschaffungsabteilung, mitgeteilt, die Bücher seien zu speziell bzw. zu wissenschaftlich (s. Anlage K8, oben und K9).

Erst nach meiner Beschwerde vom 8. Mai 2013 wurde dem Beschwerdeausschuss am 14. Mai 2013 mitgeteilt, dass man das „Violettbuch“ anschaffen wolle. Der Grund für die Anschaffung dürfte also meine unmittelbar vorausgegangene Beschwerde gewesen sein und der Versuch, etwas davon abzulenken, dass – grundgesetzwidrig – Weltanschauliches für die Anschaffungspolitik entscheidend war und gegenüber kirchenkritischen Autoren und potentiellen Lesern entsprechender Bücher Zensur geübt wurde.

Die WZ hat bei ihren Lesern den Eindruck erweckt, die Stadtbücherei sei auf immerhin zwei meiner Buchwünsche eingegangen. Sie schrieb nämlich: „Elf religions- und kirchenkritische Bücher schlug Klosterhalfen vor, zwei hat die Stadt immerhin angeschafft oder bestellt.“ (s. Anlage K1, Absatz 2).

Sie hat dabei fahrlässigerweise übersehen, dass a) das Buch von Eva Müller nicht zu der Liste gehört hat, über deren Behandlung ich mich beschwert habe und b) die Anschaffung des „Violettbuchs“ erst nach meiner Beschwerde ins Auge gefasst wurde. Meine Beschwerde über die skandalöse Behandlung meiner Liste wäre sogar auch dann noch gerechtfertigt gewesen, wenn danach alle zwölf Bücher angeschafft worden wären.

Weiter schrieb Herr Leuschen:

„Das Zitat …“worin der die Kirche als historisch beispiellose Verbrecherorganisation verunglimpft habe“ … bezieht sich eindeutig auf eine Aussage des CDU-Sprechers und ist kein Zitat unsererseits aus Ihrer Beschwerdeschrift.“

Damit hat Herr Leuschen vollkommen Recht. Trotzdem bedarf die Aussage der WZ

„CDU-Sprecher Christian Rütz … kritisierte die schriftlichen Ausführungen des Petenten, worin der die Kirche als historisch beispiellose Verbrecherorganisation verunglimpft habe“ (s. Anlage K1, letzter Satz) einer korrigierenden Gegendarstellung.

Die WZ hat hier nämlich eine falsche Tatsachenbehauptung verbreitet, die geeignet ist, den Eindruck zu erwecken, ich sei ein „aggressiver Atheist“, der zu einer differenzierten Beurteilung der Kirchen wegen emotionaler Voreingenommenheit nicht fähig ist. Dazu stelle ich fest: Ich bin nicht der Auffassung und habe nie behauptet, dass es sich bei den beiden großen Kirchen um Verbrecherorganisationen handelt.

In meiner Beschwerde schrieb ich, dass „… bisher keine Verbrecherorganisation so viel Schaden angerichtet hat wie die Kirchen, …“.

(s. Anlage K5, S. 6, Absatz 4, oben). Ich schrieb nicht „keine andere Verbrecherorganisation“. Hätte ich geschrieben: „Keine Nation hat so viele Mitglieder wie die katholische Kirche“ würde man daraus ja auch nicht schließen, ich sei der Auffassung, die katholische Kirche sei eine Nation.

Herr Rütz hat sich auf einen Teil meiner schriftlichen Eingabe bezogen, in der ich angeregt habe, die Stadt möge generell über ihr Verhältnis zu den Kirchen nachdenken. In diesem Zusammenhang habe ich auf christlichen Chauvinismus hingewiesen, der u.a. aufgrund der Kriminalgeschichte des Christentums nicht angebracht sei. Letzteres habe ich in sieben Punkten skizziert und dazu vier weiterführende Links angegeben.

Der Vorsitzende des Ausschusses, Herr Franz Dieter Simons (CDU), hat den umfangreichen Anregungsteil meiner Eingabe nicht zur Diskussion im Plenum zugelassen. Dies hat Herrn Rütz nicht daran gehindert, eine falsche Tatsachenbehauptung zu diesem Teil zu verbreiten und mich damit in ein schlechtes Licht zu rücken. Der WZ werfe ich vor, dass sie sich nicht die Mühe gemacht hat, in meiner schriftlichen Beschwerde nachzusehen, ob ich mich tatsächlich in der Weise geäußert habe, wie Herr Rütz vorgetragen hat. Stattdessen hat sie eine falsche Tatsachenbehauptung verbreitet und diese auch noch aus dem Zusammenhang gerissen. Dem Leser wird als Folge mangelnder journalistischer Sorgfalt suggeriert, ich habe bei meiner Beschwerde über die Stadtbücherei mal eben „die Kirche“ als historisch beispiellose Verbrecherorganisation bezeichnet.

Das von der WZ wiedergegebene Zitat von Herrn Christian Rütz ist in besonderer Weise geeignet, meinen Ruf zu schädigen, denn 99% der Leser werden die mir unterstellte Sichtweise für empörend halten. Es ist zum Schutz meiner Person erforderlich, dass die WZ meine entsprechende Gegendarstellung abdruckt.

Anlagen

K1 WZ-Artikel „Atheist fühlt sich diskriminiert“ vom 11.7.2013 (Original)

K2 Klosterhalfen an Vogler (WZ),  Gegendarstellungsverlangen vom 23.7.2013

K3 Auslieferungsvermerk zum Gegendarstellungsverlangen vom 23.7.2013

K4 Leuschen an Klosterhalfen, Ablehnung des Verlangens, 29.7.2013

K5 Vorlage 12/ 12/2013 der Stadt, die meine Eingabe vom 8.5.2013 enthält

K6 Rede von Klosterhalfen vor dem Anregungs- und Beschwerdeausschuss

K7 Liste von 134 tendentiell prochristlichen Büchern, die die Stadt beschaffte

K8 Ablehnung der Buchwünsche von Klosterhalfen per Mail vom 15.3.2013

K9 Ablehnung der Buchwünsche von Klosterhalfen per Brief vom 10.4.2013

Zum Hindergrund des skandalösen WZ-Artikels:

Fairer Artikel in der NRZ, der allerdings wahrheitswidrig berichtet, vier von zwölf Büchern seien angeschafft worden.

(Da die NRZ offensichtlich auf einen Darstellungstrick der Stadtbücherei reingefallen ist, wurde keine Gegendarstellung verlangt.)

http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/ueber-gott-und-die-welt-id8170699.html

Scan des Artikels in der WZ: http://tinyurl.com/kwj5arn (Diese Internetseite wird nicht von mir betrieben. Keiner der Kommentare stammt von mir.)

(Unvollständige) Liste von 134 tendenziell prochristlichen Büchern, die die Stadtbücherei im Jahr 2012 anschaffte: www.reimbibel.de/K7.htm

Komplette Ablehnung der ersten Bücherliste von Dr. Klosterhalfen durch die Stadtbücherei: www.reimbibel.de/K8.htm

Von der Stadt der WZ vorab zur Verfügung gestellte Sitzungsunterlagen:

Wahrheitswidrige Ankündigung der Sitzung des Anregungs- und Beschwerdeausschusses (Seite 1)

– Eingabe von Dr. Klosterhalfen (Seiten 2-7)

– Stellungnahme von Herrn Dr. Norbert Kamp (Direktor der Stadtbibliothek) mit wahren, aber irrelevanten Behauptungen (Seiten 7-9) http://goo.gl/IvnrI

Ms. der Rede von Dr. Klosterhalfen vor dem Ausschuss: www.reimbibel.de/x3.htm

Klage von Dr. Klosterhalfen beim Amtsgericht Düsseldorf:
(Die Klage bezieht sich auf eine kürzere zweite Version der o.a. Gegendarstellung. Sie wurde wegen des vorläufig festgelegten Streitwerts von 10.000 Euro an das Landgericht verwiesen. Wegen des hohen Prozesskostenrisikos wurde die Klage zurückgezogen.)
www.reimbibel.de/KlageWZ.htm

Niederschrift

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