Von Wolfgang Klosterhalfen (Düsseldorf)
Bekanntlich kam Gott durch eine vom Heiligen Geist überschattete unverheiratete Jungfrau in der Nähe von Jerusalem als Knabe zur Welt. Schon als Zwölfjähriger war er verhaltensauffällig, indem er sich von seinen Eltern absetzte und im Tempel predigte. Nach und nach wurde er immer rabiater. Im Tempel gab es Geißelhiebe vom Prediger der Nächstenliebe. Immer wieder drohte Jesus mit der Hölle, beschimpfte Pharisäer, heilte Kranke und Tote, verwandelte Wasser in Wein, ging übers Wasser und redete viel unverständliches Zeug. Gott hat dann seinen noch relativ jungen Sohn von Römern am Kreuz qualvoll hinrichten lassen. Indem er sich gleichsam sich selbst zum Opfer brachte, wollte Gott sich in die Lage versetzen, allen, die ihn verehren, ihre von Adam und Eva vererbte Sündhaftigkeit zu vergeben. Diese beiden waren leider dem Rat einer Schlange gefolgt und hatten im Paradies eine verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen. Seitdem sind alle Menschen sterbliche Sünder. Nach seinem qualvollen Tod am Kreuz verschwand Jesus aus seinem Felsengrab, besuchte die Toten, erschien drei Tage nach seinem Tod mehreren Frauen und seinen Jüngern. Bevor er zum Himmel auffuhr, versprach er, bald wiederzukommen und sowohl die Lebendigen als auch die Toten zu richten. Das war vor knapp 2.000 Jahren. Seitdem wird er von alten weißen Männern in Rom vertreten, die inzwischen in einem prunkvollen Palast residieren. Sie leiten ein milliardenschweres weltweites Sündikat und faseln gegen erhebliche Abo-Gebühren vom Teufel und der Liebe Gottes. Wer diesen Missbrauchsvertuschern und ihren etwa 500.000 Mitarbeitern, darunter grob geschätzt 50.000 Kinderficker, glaubt, kommt nach dem Tod nicht ins ewige Feuer, sondern darf im Himmel ewig weiterleben.
Klingt alles recht glaubwürdig, oder?